Messdiener

Laser-Entfernungsmesser ersetzen immer öfter den klassischen Meterstab. Schließlich geht das Messen mit dem roten Laserstrahl schneller, einfacher und meist auch genauer. Ein scharf gebündelte Laserstrahl wird auf Knopfdruck aktiviert und von der gegenüberliegenden Fläche reflektiert. Die Elektronik im Gerät errechnet aus der Zeitdifferenz zwischen gesendetem und empfangenem Laserlicht die Länge der Strecke. Da der rote Laserpunkt zumindest bei Messungen in Räumen gut sichtbar ist, lassen sich Messungen schnell und einfach durchführen. Selbst bei größeren Strecken ist in der Regel kein Helfer notwendig.

Bei Messungen im Außenbereich ist zu berücksichtigen, dass starkes Sonnenlicht und ein schlechter Reflektionsgrad der gegenüberliegenden Fläche die Arbeit erschweren oder gar unmöglich machen können. Eine Zieleinrichtung am Entfernungsmesser, eine Lasersichtbrille sowie eine Zieltafel mit gut reflektierender Oberfläche können in solchen Fällen jedoch Mensch und Gerät die Aufgabe erleichtern. Die Herstellerangaben für den maximalen Messbereich sollten für durchschnittliche Helligkeit und Messungen auf einer weißen Wand gelten. Die typische Messgenauigkeit der Laser-Entfernungsmesser liegt je nach Gerät zwischen ±1 mm bis ±2 mm über dem gesamten Messbereich. Ein Meterstab der Genauigkeitsklasse III darf eine Toleranz von ±1 mm auf 1 m Länge haben, Bandmaße der Klasse II sogar nur 0,7 mm bei 2 m. Sie können also bei kurzen Strecken durchaus genauer sein als ein Laser-Entfernungsmesser. Bei längeren Strecken ist der Laser nicht nur in der Handhabung, sondern auch bei der Genauigkeit unschlagbar.

Je nach Modell sind Entfernungsmessungen ab Vorder- oder Hinterkante des Geräts sowie ab eingebautem Stativanschluss möglich. Einige Laser-Entfernungsmesser haben auch noch einen ausklappbaren Pin, mit dem direkt aus einer Ecke heraus gemessen werden kann. Die einfachsten Laser-Entfernungsmesser messen eine Strecke und können zwei Messwerte zu einem Flächenmaß multiplizieren oder gar mit einem dritten Messwert ein Raumvolumen berechnen. Andere Geräte können auch Einzelmessungen addieren und subtrahieren, was bei komplizierterem Aufmaß sehr hilfreich ist. Viele Geräte beherrschen auch den Satz des Pythagoras. So lassen sich auch Strecken errechnen, die sich nicht direkt messen lassen. Auch Neigungs- und Winkelmessungen sowie Min-/Maximum-Tracking und weitere Zusatzfunktionen sind möglich. Wer solche Aufgaben öfter zu bewältigen hat, sollte auf die entsprechende Ausstattung des Gerätes achten. Für umfangreichere Aufmaße lassen sich einige Laser-Entfernungsmesser per USB-Kabel oder Bluetooth mit Smartphones oder Tablets verbinden. Speziell programmierte Apps ermöglichen es, die einzelnen Messergebnisse nicht nur blitzschnell zu dokumentieren, sondern die Daten auch gleich direkt in Grundrisse oder Bilder einzutragen.

Eine Besonderheit ist das teuerste Gerät unseres Vergleichs, der Leica »Disto TM D810 touch«. Mit Fotofunktion und Touchscreen können Distanzen sogar auf dem Foto bestimmt werden. Außerdem lässt sich die Fotofunktion als Zielsucher mit bis zu vierfacher Vergrößerung benutzen. Das ist ein Vorteil beim Ermitteln großer Entfernungen. Die Bedienkonzepte der Leser-Entfernungsmesser sind sehr unterschiedlich. Einige Geräte kommen mit sehr wenigen Tasten für die Standardfunktionen aus. Um erweiterte Funktionen zu erreichen, müssen die Tasten dann mehrfach durchgeklickt werden. Andere haben eine umfangreiche Tastatur, auf der die meisten Funktionen direkt erreichbar sind. Probieren Sie Ihr Wunschgerät deshalb vor dem Kauf bei typischen Aufgaben aus, um festzustellen, mit welchem Gerät Sie die Arbeit am besten erledigen können.

Eine Übersicht mit 32 Messgeräten zum Entfernungsmessen und Tabellen mit umfangreicheren Features finden Sie unter www.dds-online.de/Marktueber sichten.html