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Kommodentreppe

Möbel
Kommodentreppe

Einen knappen Meter Höhenunterschied zwischen zwei Ebenen galt es zu überwinden. Klaus Beslmüller in Grafing löste das geschickt mit einer Kommodentreppe. Teil 2 der dds-Serie »Intelligente Treppen für Wohnhäuser« von Johannes Kottjé.

Das großzügige Doppelhaus überzeugt nicht nur mit einem durchdachten Energiekonzept und variablen Grundrissen, sondern auch mit anspruchsvoller Architektur bis ins Detail. Der Entwurf sah eine Splitlevel-Lösung vor. Um den hausbreiten Wohnraum dennoch ohne die Einschnürung einer üblichen Treppe oder den Umweg über die Haupttreppe des Hauses mit der großzügigen Essküche einige Stufen tiefer verbinden zu können, ordnete der Architekt hier eine Raumverbindung auf ganzer Breite der Küche an. Anstatt dazu die Stahlbetondecke aufwendig abzustufen, wurde die Holztreppe wie eine Kommode auf die gerade durchgezogene Decke gestellt – theoretisch jederzeit wegnehmbar.

Geschickt genutzt wurde der Zwickel zwischen Decke und Treppenlauf: Die Setzstufen dienen zugleich als Front großer Schubladen, deren Tiefe entsprechend der sich nach oben verjüngenden Treppentiefe variiert. Somit fungiert die Treppe auch ganz praktisch-funktional als eine Art Kommode. Anstelle von Beschlägen – die beim Begehen der Treppe ohnehin hinderlich wären – gibt es Eingriffe an den Oberseiten der Schubladen, unterhalb der Trittstufen.
Lediglich die oberste der vier Stufen wurde aufgrund zu geringer Tiefe ohne Schub ausgeführt, hier findet sich ein durchgängiger Untertritt. Oberhalb der vierten Trittstufe wurde die Rückwand des Treppenmöbels als Blende vor dem Bodenaufbau des Wohnraumes weitergeführt und mit einem Edelstahlwinkel als oberem Kantenschutz abgeschlossen.
Gefertigt wurde das Stück aus klar lackiertem Doussie-Massivholz, das schlicht verleimt wurde. Weitere sichtbare Materialien gibt es nicht, was dem Treppenmöbel wohltuende Schlichtheit verleiht und es kompakt wirken lässt.
Auf der Gesamtbreite von 3,34 Metern finden sich drei Schubfächer. Deren Höhe beträgt 14 Zentimeter bei einem Steigungsmaß von 18/22,5 Zentimetern.
Im Unterschied zu manch anderen Treppenmöbeln, die konstruktiv mehr oder weniger in Lauf und Möbel unterteilt sind, wird hier tatsächlich die Oberseite des Möbels begangen und die Kommode wäre theoretisch einfach wegnehmbar – eben ganz Möbel.
Johannes Kottjé
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