Die Tablettasche aus Kirschbaum und Stoff hat Luisa Steinle 2018 im Rahmen einer Projektarbeit an der Fachakademie für Raum- und Objektdesign Garmisch-Partenkirchen entwickelt. Vorgegeben war der Verwendungszweck des Objekts und damit auch in etwa das Format. Zudem sollte bei der Fertigung die Lasertechnik eingesetzt werden.
Als Annäherung an die gestalterischen Möglichkeiten des Lasers hat Luisa zuerst Papier gefaltet und ist dabei auf eine aus Dreiecken zusammengesetzte Fläche gekommen, die wie von Zauberhand eine plastische Form entstehen lässt. Diese nun in Furnier umzusetzen, erforderte einige Versuche: Kann man den Laser so präzise einstellen, dass nur das Furnier durchtrennt wird, nicht aber der zuvor aufgeleimte textile Rücken? Welcher Kleber ist dafür geeignet? Und welcher Stoff?
Tatsächlich hat Luisa die Erfahrung gemacht, dass sich synthetische Stoffe als Rücken weniger eignen, als Stoffe aus Naturfasern: Zumindest hat sie keinen Kleber gefunden, der auch bei synthetischen Stoffen funktioniert! Auf Empfehlung der Firma Jowat fiel die Wahl auf einfachen Dispersionsleim und einen Stoff mit Leinenanteil. Das Furnier wird gelasert, ohne dass der Stoffrücken dabei Schaden nimmt. Wird die Oberfläche zuvor geölt, lassen sich Schmauchspuren des Laserstrahls einfach abwischen. Auch die Kontur der Seitenteile wurde gelasert. –JN
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Ausgewählte Projekte von dds-Preis-Teilnehmern findet ihr unter ddsmagazin und #ddspreis auf Instagram! Der dds-Preis der Arthur Francke’schen Stiftung wird 2020 unterstützt von den Unternehmen Creative Partner, Festool, Häfele, Homag und Ostermann.
Luisa Steinle
Die Schreinermeisterin studiert an der Fachakademie für Raum- und Objektdesign Garmisch-Partenkirchen und hat am dds-Preis 2020 teilgenommen.