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Module versus Monolith

Ausbildung
Module versus Monolith

Das Meisterstück von Roland Pfüller, Meisterschule München, fällt durch eine interessante Komposition der Korpusvolumen auf. Detaillierung und Ornament lassen den kritischen Betrachter über mögliche Varianten nachdenken.

Garmisch-Partenkirchen, Innenarchitekt und Dipl.-Designer, Schulleiter a. D.

Ein flacher liegender Quader wird an sich diagonal gegenüberliegenden Ecken von abgestuften Rechtecksäulen getragen. Die kubische Form in Verbindung mit der dominanten Farbe Weiß schafft Distanz und begründet den Eindruck eines monolithischen Möbels in architektonischer Anmutung. Dem entgegengesetzt betont die feine lineare orangefarbene Konturierung der Kanten die körperbildenden Flächen der auf Gehrung gearbeiteten Kuben. Der oben aufliegende Quader ist lösbar mit den Säulen verbunden. Er hat zwei Schubkästen, deren hinterer Teil jeweils als Geheimfach ausgebildet und nur über ein Magnetschloss zugänglich ist. Die beiden tragenden quaderförmigen Elemente enthalten hinter auf Gehrung angeschlagenen Türen je einen festen Zwischenboden. Eine Formverbindung der drei Korpuselemente erfolgt nicht, wenngleich eine lineare Bezugnahme in den Schubkastenbreiten erkennbar ist. Die sichtbare Durchdringung der Säulen mit dem aufliegenden Quader bis zur Oberkante der Schreibfläche wäre eine überlegenswerte Variante. So wirken die drei Korpusvolumen wie Elemente eines modularen Systems, dessen Vielfalt an Gliederungsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft ist. Die durch den Lack in das durchgefärbte MDF eingefrästen Ornamente sind grafisch ansprechend. Die abstrahierten Initialen RP für Roland Pfüller wirken zweifach gespiegelt und aneinander gereiht jedoch eher wie eine gehäkelte Bordüre und eignen sich nur bedingt als Gliederung. Als freies Dekor willkürlich gesetzt sind sie dagegen sehr reizvoll. Die Leichtigkeit des Objekts könnte mit einer Schichtung feiner dimensionierter Module erhöht werden.
Das Möbel erregt Aufmerksamkeit und ruft unterschiedliche Wertungen hervor. Es käme in einem eher modisch ausgerichteten Ambiente am besten zur Geltung. Eckhard Heyelmann,
»Eine stärkere optische Verbindung der Volumen wäre überlegenswert, zum Beispiel als Durchdringung.«
Eckhard Heyelmann
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