»Steh auf, mach laut« singen die Höhner, wenn ich auf der Autobahn zwischen Stuttgart und Leinfelden zufällig auf SWR 4 lande. Einige Kölsche Gesellen haben diese Hymne aus der Heimat auf ihr Gesellenstück übertragen – und machen richtig laut.
Laut machen lässt sich nicht nur Musik, auch Möbel ohne Lautsprecher können laut sein. Durch bewusst knallig gewählten Lack, aber auch durch unbewusst bolzige Beschläge in feinen Gehäusen. Laut machen geht auf unterschiedliche Weise. Und nicht immer ist laut gleichbedeutend mit schlecht: Gegen einen selbstbewussten Auftritt ist nichts einzuwenden. Schade nur, wenn sich Elemente an einem Stück gegenseitig die Schau stehlen. Jedes für sich kann ein bewusst gesetztes Ausrufezeichen sein – die Summe verliert durch die Konkurrenz. Zu leise ist aber auch nicht gut: Wer an einer Stelle dick aufträgt, muss den Rest dazu in ein gesundes, also noch »hörbares« Verhältnis setzen. An den vielfältigen Gesellenstücken aus Köln lässt sich wie immer prima zeigen, wie Gestaltung funktioniert – und auf Tücken hinweisen, die im Detail stecken.
die gute form
Alle hier gezeigten Gesellenstücke waren im Kölner Berufskolleg Ulrepforte ausgestellt und haben am Wettbewerb »Die gute Form« auf Innungsebene teilgenommen. In der dds-Augustausgabe haben wir ab Seite 70 bereits die Preisträger und Belobigungen vorgestellt. Anders als dort berichtet nimmt aber nur der erste Preisträger am Landeswettbewerb in Essen teil. Wir entschuldigen uns für den Fehler!