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Fass-Bau: Wilhelm Eder nutzt DPS Software

DPS Software und Wilhelm Eder Fassbau
Fassliebe im Familienbetrieb

Familie Eder ist spezialisiert auf Holzfässer und Fassmöbel. Möbel- und Ausbauprojekte visualisiert das vielseitige, 50-köpfige Handwerkerteam mit Solidworks von DPS Software.

 

Elena Schauwecker, freiberufliche Journalistin

Bei Wilhelm Eder in Bad Dürkheim dreht sich alles rund ums Fass. Das Portfolio ist breit aufgestellt: Neue Fässer werden in der hauseigenen Küferei gefertigt, vorher werden die Dauben bereits im Sägewerk entsprechend vorbereitet. Und selbst ausgediente Bottiche finden bei Eder Verwendung. Sie erhalten ein zweites Produktleben als Fassmöbel.

Egal ob Profi oder Hobbykunde: Bei Wilhelm Eder kann jeder ein Fass kaufen, auf Wunsch mit ausführlicher Beratung. Diese kann den entscheidenden Unterschied für den Geschmack des Inhalts bedeuten. Ein Laie vermutet gar nicht, welche Flüssigkeiten im Fass reifen können: Neben Wein, Bier und Destillaten werden darin Essig sowie Säfte und Soßen veredelt.

»Wir unterscheiden zwischen Profi- und Privatkunden, die ganz unterschiedliche Ansprüche und Interessen haben. So sprechen wir einerseits mit den Privatkunden, die etwa die Hälfte unseres Kundenstamms ausmachen, über Fässer im Zweitleben, wie die Fassmöbel, oder über eine Befüllung der Fässer mit kleinen Mengen.« Dem gegenüber stehen die Profikunden.

»Das reicht von Kleinunternehmen mit einigen Hektar Weinberg bis hin zu Industriekunden, die in ihren Branchen mit zu den Weltmarktführern gehören«, erzählt Jonas Eder voller Stolz. »Wir sind ein Unternehmen mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und haben eine maximale Fertigungstiefe. Wir kaufen Baumstämme auf Wertholzsubmissionen direkt im Wald ein. Das Rundholz schneiden wir selbst ein und verarbeiten es bis hin zum fertigen Produkt. Unser Service reicht bis zur Anlieferung, Installation und Inbetriebnahme vor Ort.«

Vielseitige Familientradition

Das mittelständische Familienunternehmen wurde bereits 1742 gegründet. Seitdem hat sich der Geschäftsgegenstand viele Male geändert. Vor 30 Jahren spezialisierte sich Eder auf Holzfässer, als die Brüder Nicholas und Markus Eder, der Vater von Jonas, die Geschäftsführung übernahmen. Zuvor war der Betrieb ein Landhandel, eine Zuckergroßhandlung, eine Flaschengroßhandlung und vieles mehr. Mit der Marke »Wilhelm Eder« ging die Richtung zum Weinbau. »Ursprünglich kommen wir aus dem reinen Handel, mit sowohl neuen als auch gebrauchten Fässern. Schon damals haben wir begonnen, die Fässer zu recyceln.

Unsere Produkte wie das Fassregal oder den Fassstehtisch gab es also bereits vor der eigenen Fassproduktion«, berichtet Jonas Eder. Er fährt fort: »Natürlich, um einerseits den anfallenden Rohstoff – die ausgedienten Holzfässer – weiterzuverwenden. Andererseits auch als Angebotsergänzung für unsere Kunden. Inzwischen hat sich dieser Bereich deutlich vergrößert. Die Schreinerei besteht insgesamt aus fünf Mitarbeitern und hat ihr eigenes Fertigungsgebäude auf dem Werksgelände.« Verglichen mit dem Team Küfer sind es zwar nur halb so viele Personen, dennoch gehört der Möbelbau zum festen Standbein.

Die Familientradition geht weiter: Am 1. Oktober letzten Jahres ist Jonas Eder mit in die die Geschäftsführung eingestiegen. Zuvor absolvierte er eine Ausbildung zum Küfer und studierte Holztechnik in Rosenheim. Auch seine jüngere Schwester Sibylle ist seit Ende 2022 mit im Familienunternehmen.

Maulbeere, auf Wunsch beflammt

»Neben der Eiche eignen sich Kastanie, Robinie, Esche und Maulbeere zur Fassproduktion. Exotischer sind Kirsche und Birne. Die Holzsorten unterscheiden sich sensorisch extrem. Wie zielführend das ist, ist natürlich subjektiv und eine Geschmacksfrage«, beschreibt es Jonas Eder. »Bekannte, etablierte Weinkeltereien arbeiten vorwiegend mit Eichenholz.

Dabei ist das Ausgangsprodukt genauso wichtig wie die Reifung im richtigen Holzfass. Genau da sehen wir unsere Kompetenz. Wir möchten nicht ›nur‹ dichte, hölzerne Gebinde verkaufen. Sondern es ist uns ganz wichtig, sensorisch zielführend gemeinsam mit dem Kunden zu arbeiten. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unseren Kunden im Austausch bleiben sollten, auch um die eigene Expertise auszubauen.«

Zweifelsohne ist die Küferei das Herzstück des Betriebs. Hier werden alle Fässer in unterschiedlichen Formaten mit viel Liebe zum Handwerk hergestellt. Die individuellen Kundenwünsche, beispielsweise hinsichtlich der Vorbelegung oder Vorbehandlung, machen die Gebinde zu Spezialprodukten, fern von jeglichem Standard. Das gilt auch für das Toasting, der gezielten Behandlung der innenseitigen Oberflächen. Bei Weißwein wählt man meist nur ein leichteres Rösten mit Holzfeuer oder Gasflamme.

Für Rotweine kann die Beflammung Stunden dauern und trägt ebenso wie die Vorbelegung sehr stark zum späteren sensorischen Ergebnis bei. Ein vorbelegtes Fass ist ein Fass, indem schon eine andere Flüssigkeit gereift ist. So macht es beispielsweise Sinn, ein ehemaliges Tequila- oder Ginfass bei einem Craftbeer-Brauer unterzubringen. Diese Transfers sind eine weitere Dienstleistung von Eder.

Mit CAD zum Leben erweckt

Sobald es um das Präsentieren von geplanten Produkten bis hin zu ganzen Anlagen geht, kommt die Software von DPS zum Einsatz. Mit »Solidworks Visualize« erstellen die Fassexperten mit wenig Aufwand fotorealistische Renderings. Die »Kamera für Solidworks« liefert Vorlagen für komplette Konzepte, dient als Grundlage für Besprechungen oder stellt Logistikprozesse dar. »Man hat beispielsweise eine Halle von 5 000 m², die von null auf mit Fässern sowie Füll- und Prozesstechnik aufgebaut wird«, erklärt Jonas Eder das Einsatzspektrum. Mit der Software baut er zügig ein 3D-Modell, dass dem Kunden den fertigen Prozess aufzeigt.

Änderungswünsche sind mit Solidworks schnell erledigt. »Gerade bei Präsentationen kann Herr Eder mit der Funktionalität von Solidwoks und Visualize seine Kunden beeindrucken. Die Software überzeugt durch ihre sehr komfortable und einfache Bedienung und unterstreicht die hohe Professionalität im perfekten Zusammenspiel«, bestätigt Matthias Burkart, Sales Specialist PLM Software bei DPS. Und Jonas Eder ergänzt: »Es kommt gut an, wenn man die Produkte virtuell in die Umgebung des tatsächlichen Kellers des Kunden setzt. Das hat einfach gleich eine andere emotionale Verbindlichkeit. Der Kunde weiß direkt, wo etwas hinkommt. Da gehen wir als ›einfacher Küfer‹ recht weit.

Dadurch können wir aber auch selbstbewusst auftreten.« Erste Erfahrungen mit der Software hat Jonas Eder im Studium gesammelt. Er ergänzt: »Wir generieren alle Aufträge mit Solidworks selbst. Ein Rendering mit Visualize kommt on top, je nach Anforderung und Zeitrahmen. Ein Fass mit Solidworks im CAD aufzubauen, geht von mal zu mal schneller, inklusive Volumenberechnung und der Bedarfsmenge an Holz. Die Tutorials von DPS, die man im Netz findet, sind wirklich gut gemacht und haben mir oft weitergeholfen.«

Ein Fass, viele Möglichkeiten

Wilhelm Eder bietet einzigartige Erzeugnisse rund um das Thema Fass. Dabei gelingt es dem Unternehmen, nicht zuletzt auch mithilfe der DPS-Software, individuell auf Kundenwünsche einzugehen. »Im Garten- und Deko-Bereich versuchen wir momentan noch stärker zu wachsen. Auch dabei kommt die Konstruktionslösung Solidworks zum Einsatz«, sagt Jonas Eder. »Als Holztechniker habe ich ein gutes Gespür dafür, welche Veränderungen Sinn machen.«


Steckbrief

Fassshop: Wilhelm Eder GmbH
67098 Bad Dürkheim
www.wilhelm-eder.de

IT: DPS Software GmbH
Ligna, Halle 15, Stand F70

DPS Software GmbH
Esslinger Straße 7
70771 Leinfelden-Echterdingen
www.dps-software.de


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