Werkstoffe
Deutsche Welle
Die Wandverkleidung des German Room in Rom besteht aus 125 einzelnen, individuell geformten Lamellen. Zum Einsatz kamen dabei 38 mm- starke, schwer entflammbare Leichtbauplatten.
Der »German Room« ist ein Geschenk der Bundesrepublik Deutschland an die UN-Agrar-Organisation IFAD, die ihren Sitz in Rom hat. Er dient der Behörde als Besprechungs- und Konferenzraum. Die umlaufende Wand des Raumes besteht aus 125 vertikalen, unterschiedlich geformten Lamellen, die durch die Aneinanderreihung eine topografische Struktur bilden. Das Element der Landschaft, so die Intention des Architekten Bernd Bess, soll auf diese Weise in den Raum transferiert werden. Je nach Standort wirken die Lamellen leicht und transparent oder skulptural.
Der Auftrag zur Fertigung und Montage der Lamellenwände ging an die Tischlerei des Berliners Jann S. Cramer. Gefordert war ein Material, das leicht zu bearbeiten, gering im Gewicht und schwer entflammbar (Klassifizierung Bs2, d0 nach DIN EN 13501) ist.
Cramers Wahl fiel auf den Holzwerkstoff »Flamsafe MDF« der Moralt Tischlerplatten GmbH & Co. KG aus Bad Tölz. Die 38 mm starken Platten bestehen aus einer massiven Mittellage aus Balsa und beidseitigen MDF-Decks, die eine ideale Basis für die spätere Lackierung bilden. Mit einer Rohdichte von 295 kg/m3 sind die Platten sehr leicht und können zur Reinigung der dahinterliegenden Fensterscheiben auf T-Profilen ohne Kraftaufwand verschoben werden. Jede Lamelle ist anders geformt, durch die geschlossene Mittellage der FlamSafe-Platten waren die Formatierung auf dem Bearbeitungszentrum und die Bekantung jedoch kein Problem. HJG
Der Hersteller der »Flamsafe«-Leichtbauplatten, die Moralt Tischlerplatten GmbH & Co. KG, Bad Tölz, hat im August 2011 trotz guter Auftragslage Insolvenz angemeldet. Eine Schließung des Unternehmens, in dem rund 150 Menschen beschäftigt sind, ist nach Aussage der vorläufigen Insolvenzverwalterin Birgit Breiter jedoch nicht zu befürchten. Die Gespräche mit Investoren liefen vielversprechend, der Fortbestand des Unternehmens sei als gesichert anzusehen, so Breiter auf Nachfrage von dds.
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