Design in Hülle und Fülle

Es sind längst nicht mehr nur junge Wilde und High-End-Möbler, die abseits der Messehallen ihre Kunden finden – die Polarität zur IMM funktioniert nicht mehr nach dem Prinzip David gegen Goliath, etabliert gegen sexy. Die Messe hat attraktive Formate für junge Designer entwickelt und auch die Passagen wenden sich inzwischen mit ihrer Themenvielfalt in Galerien, Showrooms, Einrichtungshäusern, Museen, Kulturinstituten und Hochschulen sowie etablierten und neu ausgerufenen Designvierteln an Aussteller wie designaffine Besucher jeder Couleur.

Zwei Previews eröffnen am 14. Januar 2018 den Marathon: Am Nachmittag eine Ausstellung in Ungers Archiv für Architekturwissenschaften mit Sitzmöbeln von Egon Eiermann und abends die Eröffnung der Ausstellungen »Best of Best« und »Winner« des Iconic Awards im Kölnischen Kunstverein. Das Museum für Angewandte Kunst Köln zeigt von Stylepark kuratiert Neuheiten verschiedener Designer. Das Französische Kulturinstitut zeigt in Kooperation mit Villa Noailles in Hyères die Glasserie »Figurés« von Pernelle Poyet. Das Belgische Viertel vereint High-End-Hersteller in ihren Flagshipstores oder ungewöhnlichen Locations, preisgekrönte junge Designer und Newcomer wie zum Beispiel Rahmlow, ein Start-up in der Tradition eines Kölner Familienunternehmens mit neu gestalteten Klassikern, gefertigt in kleinen Handwerksbetrieben der Region. Einrichtungshäuser und Flagship Stores zeigen Neuheiten, Klassiker und Designlegenden, der Rheinauhafen bietet neue und bekannte Showrooms. In der Werft 5 inszenieren die Designerinnen Hannah Kuhlmann und Jana Manfroid junge Designtalente in »multi-sensorischer Ausstellungs-Szenographie«. Auf der anderen Rheinseite, in unmittelbarer Nähe zur Messe, präsentiert die Design Post ihre 33 Aussteller von Acousticpearls bis Zeitraum in der besonderen Atmosphäre der ehemaligen Posthalle.

Architekturrelevante Themen sind mit zahlreichen Herstellern in mehreren Clustern vertreten, auch hier hat die IMM entsprechende Formate. Ebenso für den Auftritt der Hochschulen, die im Belgischen Viertel und der Galerie Kunstverein Kölnberg aufschlagen. Hotspot für junges Design, auch aus den Niederlanden, soll nach wie vor der Design Parcours Ehrenfeld sein. Hier dockt die Designers Fair an – die IMM kontert mit der Blickfang als Satellit. In die dritte Runde geht Design 18/12 als ein Ausstellungs-Cluster in den Stadtteilen Zollstock und Sülz mit 27 Ausstellern an 15 Orten. Es ist gutes Schuhwerk angesagt. –JN