Heiko Armbruster hat im Rahmen seiner Gestalterarbeit an der Fachschule für Holztechnik Stuttgart den Grundriss einer Etagenwohnung überarbeitet, der ursprünglich aus der Zusammenlegung zweier kleinerer Einheiten entstanden war.
Aus zwei separaten Zweieinhalb- zimmerwohnungen war 1979 eine große Wohnung von knapp 100 m2 Grundfläche gebildet worden. Nachdem nun sprichwörtlich die Kinder aus dem Haus sind, soll der Grundriss, dem man die ursprüngliche Teilung noch ansieht, den neuen Anforderungen angepasst werden. Damit sollte auch die Modernisierung der Einrichtung einher- gehen. Dieser Aufgaben hat sich der Gestalter Heiko Armbruster angenommen. Nach einigen Gesprächen mit den Eigentümern wurde deutlich, dass der hauptsächliche Wunsch darin besteht, die dunklen Materialien und die engen Laufwege durch eine helle und offene Architektur abzulösen. Die Anmutung des Raumes soll warm und gemütlich, die Aufteilung als großzügig empfunden werden können. Ein Blick auf den neuen Grundriss zeigt, wie Heiko Armbruster vorgegangen ist: Die Trennung von Wohn- und Esszimmer entfällt. Aus den zwei Kinderzimmern und dem Elternschlafzimmer werden nun ein offener Arbeits- und Ankleidebereich, ein kleiner Schlafraum, in dem nur für das Bett Platz ist, und ein geräumiges Bad mit großzügig bemessener Dusche. Wo früher WC und Heizung waren, entsteht eine Nische für die Garderobe.
Heiko Armbruster ersetzt Wände durch offene Strukturen oder Glas. Die auf diese Weise gewonnene Transparenz bringt neben dem tatsächlichen und dem optischen Gewinn an Raum auch einen Verlust an Rückzugsmöglichkeit mit sich. Da die neue Aufteilung der Wohnung aber nicht mit vier, sondern nur noch mit zwei Bewohnern rechnet, erscheint das unproblematisch. JN
Teilen:
Kult an der Wand
