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Wie die Wilden?

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Wie die Wilden?

Kleintransporter stehen im Verdacht, dass sie überdurchschnittlich viele Unfälle verursachen. Was können Sie tun? Schicken Sie Ihre Leute zum Training!

Blaulicht, Signalhorn, Stau, Hubschrauber, Notarzt, Rettungswagen, Feuerwehr – auf der A 3 ist im Wiedbachtal bei Bad Honnef ein Kleintransporter gegen eine Leitplanke gerast, dann gegen einen Brückenpfeiler geprallt. Der Fahrer ist schwer verletzt, am Fahrzeug entsteht Totalschaden. Kommissar Karl M. von der Autobahnpolizei Montabaur: „Die fahren ja auch wie die Wilden und kennen weder ihr Fahrzeug noch dessen Reaktionen.“

Schwere Unfälle mit Leicht- und Schnelltransportern rufen die Warner auf den Plan: Die flotten Flitzer seien zu stark motorisiert und aufgrund ihrer hohen Aufbauten und der Ladung nicht für hohes Tempo geeignet. Der Ruf nach einem Tempolimit (120 oder 130 km/h) ist noch längst nicht verhallt. Erst kürzlich beauftragte der Deutsche Verkehrsgerichtstag die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), einen Arbeitskreis „Unfallrisiko Kleintransporter“ zu gründen.
Laut Dipl.-Ing. Axel Elsner von der BASt hat die Unfallbeteiligung von Kleintransportern in den vergangenen Jahren ähnlich zugenommen wie der Bestand dieser Fahrzeuge, der gegenwärtig bei 1,1 Millionen liegt (vor acht Jahren waren es noch etwa halb so viel). Genauere Zahlen fehlen, weil sich die Schnelltransporter in Nutzfahrzeuge (Lkw) und Pkw gliedern und letztere nicht gesondert erfasst werden.
Die Unfallzahlen der auch im Schreinergewerbe beliebten Kleinlaster (vorrangig Kastenwagen zwischen 2,7 und 3,5 t Gesamtgewicht) sind nach einem kräftigen Anstieg seit 2001 leicht rückläufig (Getötete 1996: 50 Personen, 2001: 132 Personen, 2002: 120 Personen); sie liegen in den letzten Jahren bei gut 6000 mit Schwerpunkt beim geschlossenen Kasten. Hauptverursacher auf Autobahnen sind die „fliegenden Werkzeugkisten“ zwischen 2,8 und 3,5 t mit 61 Prozent. Bei den Fahrern tritt die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen am deutlichsten in Erscheinung.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) moniert, dass die Kleintransporterfahrer oft nur einen Pkw-Führerschein besitzen und nicht ausreichend mit dem Einfluss der Ladung auf das Fahrverhalten vertraut sind. Das gelte besonders für das veränderte Kurvenverhalten und die Bremswege. Auch die Verzurrung des Ladegutes im Laderaum oder auf dem Dach werde oft vernachlässigt.
Hier hilft nur eins: Verordnen Sie allen betroffenen Mitarbeitern eine gezielte Schulung! Und wo? Die Holz-Berufsgenossenschaft (Holz-BG) will in Kürze eine Empfehlung an die Mitgliedsbetriebe herausgeben und Standorte und Einrichtungen nennen, wo Sie Ihre Fahrer zu einem Fahrsicherheitstraining anmelden können. Wir haben schon ein wenig vorgegriffen und für unsere Leser eine Liste einschlägiger Anbieter erstellt, die jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt (s. Kasten). Brigitte Rolfes

Kleintransporter-Fahrertraining
Spezielle Trainingskurse für Kleintransporter gibt es nach unseren Recherchen u.a. bei folgenden Institutionen: • Test und Training Deutschland GmbH, 86444 Affing bei Mühlhausen Tel.: (08207) 96150, www.arge-fsz.de • ADAC, München, mit Testgeländen in Hockenheim, Augsburg, am Nürburgring, in Haltern (Westf.) und Bad Oldesloe Tel.: (089) 7676-0, www.arge-fsz.de • Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD), Bad Windsheim Tel.: (09841) 409-0, www.arge-fsz.de • TÜV: Fragen Sie bei Ihrem regional zuständigen TÜV an • Dekra AG, Stuttgart Tel.: (0711) 7861-0, www.arge-fsz.de
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