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Ergebnisse des neuen dds-Wettbewerbs

Ergebnisse des neuen dds-Wettbewerbs "Meine wunderschöne Werkstatt"
65 wunderschöne Werkstätten

Unsere Erwartungen an den neuen dds-Preis »Meine wunderschöne Werkstatt« wurden weit übertroffen: Die Vielfalt an besonderen Tischlereien und Schreinereien hat uns überwältigt! Am 15. Februar 2024 hat die Jury aus Sponsoren und Redaktion die Preisträger ermittelt.

Wir haben Werkstätten in Kellergewölben gesehen und ein Büro in einer Jurte, große Produktionsräume in alten Scheunen und Stallungen und ganz kleine, charmante in Hinterhöfen, Garagen oder Anbauten. Wir staunten über Werkstätten, die von Gabelstaplern und Transportern bis an jede Maschine befahren werden können und solche, in denen eine Kranbahn oder ein Roboter das Material transportiert – und über Werkstätten, die gar nicht existent sind, weil der Einsatzort beim Kunden zur Pop-up-Werkstatt wird oder sich der Schreiner die Werkstatt nur bei Bedarf in einer Gemeinschaft anmietet. In Bremen gibt es eine Tischlerei als Museum, in Berlin an der Meisterschule, sicherlich auch anderswo. Ein Betrieb erzeugt seinen Strom traditionell aus Wasserkraft und viele andere aus Solarzellen. Klar, geheizt wird oft mit den eigenen Holzresten. Wie bei jeder Immobilie zählt auch bei den Werkstätten die Lage. So ein Alpenpanorama vor der Haustür – nicht nur für uns Stadtmenschen hat das etwas Erhebendes!

Durchdacht bis ins Detail

Die Umwelt und die Umgebung war bei vielen Einreichungen entscheidend für das Design der eigenen Werkstatt: von der »funktionalen Integration der Schreinerei in den Berg« bis zum konsequenten »Leben und Arbeiten im Kreislauf der Natur«, so Zitate aus den Begleittexten der Einreichungen. Das gilt auch für die Architektur des Gebäudes, das gerne auch »etwas schöner als nötig« sein darf. »Modernes Auftreten« bei gleichzeitigem »Bewahren alter Tradition« ist einigen Inhaberinnen und Inhabern sehr wichtig. Andere Einreichungen tragen die Handschrift konsequenter Werkstattoptimierung und die Inhaber haben nach eigenen Angaben zu moderne Managementmethoden in die Gestaltung der Werkstatt gegriffen: »Eines unserer Werte ist ›aufgeräumt‹. Dafür haben wir in unseren Büros bereits mit Büro Kaizen neue Standards definiert«, war dort zu lesen. Immer wieder wird in den Beschreibungen auf das Tageslicht und die besondere Atmosphäre hingewiesen. So macht »der magische Lichteinfall und der besondere Einklang aus Maschinenpark und traditionellem Werkzeug die inspirierende Atmosphäre aus«.

Schreiners Wohnzimmer

Wie Florian Pfenning zeigen und schreiben viele Handwerksmeister: »Meine Werkstatt ist nicht nur ein Raum zum Arbeiten, sondern ein Ort, an dem Kreativität und Präzision Hand in Hand gehen. Hier entstehen nicht einfach Möbelstücke, sondern einzigartige Kunstwerke, die die Persönlichkeit und den Stil meiner Kunden widerspiegeln.« So wird oft die Werkstatt zum Lebensmittelpunkt der gesamten Inhaberfamilie und aller Mitarbeitenden. Hier stehen Sofa und Sessel, hier haben Familie und Team ihren Esstisch als zentrales Möbel. Julian Gradl bringt es auf den Punkt: »Auf der massiven Holzbalkendecke sorgen Schlossdielen aus Douglasie mit 300 mm Breite für ein wohnliches Flair, wodurch man beim ersten Betreten schon fast den eigentlichen Sinn dieses Raumes infrage stellen könnte – und am liebsten dort einziehen möchte. Aber genau das macht eine Werkstatt doch aus: sich wohlzufühlen bei dem, was man macht.« Da passt die Beschreibung von Kumpel und Kernholz prima als Ergänzung: »Als Tischler verbringt man sehr viel Zeit in der Werkstatt, daher ist es mir wichtig, dass die Umgebung stimmt.«

Wir haben etliche Fotos von Hunden und Katzen gesehen und Erinnerungen an tolle Jubiläumsfeiern und Musikkonzerte. In der Manarbo Möbelwerkstätte wird »ein Beamer an der Decke gern für Kinoabende in der Werkstatt genutzt«. Und immer wieder wurden den Bewerbungen um den Werkstattpreis Bilder von sehr zufriedenen Menschen beigelegt. Und genau darum ging es uns bei der Entwicklung des neuen Wettbewerbs: Wir wollten zeigen, wie toll die Arbeitsplätze und der Alltag der Tischler/-innen und Schreiner/-innen sein kann und auf welchem Niveau Handwerksbetriebe heute produzieren.

Mitarbeitende im Fokus

Folgt man den Begleittexten zu den Einreichungen, stehen bei wohl jedem Unternehmen die Mitarbeitenden im Fokus: »Das besondere an meiner Werkstatt sind meine Mitarbeiter«, haben wir ungezählte Male gelesen. Und wir glauben es! Dafür lässt sich mancher auch etwas besonderes einfallen. Bei der Rüscher GmbH geht das bis zur Parksituation: »Die Tiefgarage im Keller ermöglicht es unseren Mitarbeitern, zum Feierabend im Sommer in ein kühles und im Winter in ein schneefreies Auto einzusteigen.« Die Tischlerei Prototyp schlägt die Brücke zwischen Effizienz und Emotion: »Unsere Werkstatt bietet klare Strukturen und zugleich eine Wohnzimmeratmosphäre. Das lässt Mitarbeitende ebenso wie Kundinnen und Kunden gerne verweilen. Auf Werkstattpartys wurde ich schon einmal gefragt, wo eigentlich meine Werkstatt sei … Professionell fertigen und sich dabei zu Hause fühlen!«

Arbeiten mit den Elementen

Aus diesen Begleittexten ist uns auch klar geworden, wie fragil das »Schreinerglück« ist – Gefahren durch Hochwasser oder Brände sind real und treffen immer wieder auch Handwerksbetriebe. Wer darunter nicht zerbricht, rückt zusammen und baut wieder auf: »2023 hat ein Brand in unserer Schreinerei für einen Schockmoment gesorgt«, schrieb uns die Holzmanufaktur Rawert. Doch das ganze Team hat daraus das beste gemacht: »Wir mussten uns wieder komplett neu aufstellen. Durch unseren Teamgeist und die Liebe zur Schreinerei haben wir gemeinsam wieder alles bis ins Detail hergerichtet, um ein innovatives, modernes und auf Details orientiertes Arbeiten zu ermöglichen.« Diese und ähnliche Geschichten von entbehrungsreichen Gründungen, gewissermaßen aus dem Nichts, verdienen unseren vollen Respekt.

Wer sind die Gewinner?

Jan Hübschmann von der Hettich-Vertriebsleitung, Yavuz Altuner, Gesamtvertriebsleiter bei Bessey und Hannah Bartels, Georg Molinski und Christian Gahle für das dds-Magazin hatten wirklich viel Freude an den Einreichungen – so vielfältig, faszinierend und kreativ zeigte sich das holzverarbeitende Handwerk! Letztlich haben sie gemeinsam aus 65 Einreichungen drei Kategorien gebildet:

Tischlers Wohnzimmer als Synonym für die behagliche Werkstatt, in der sich Mitarbeitende wie Kunden sofort wohlfühlen; der Traum aller Existenzgründer. In diese Kategorie fielen naturgemäß viele Kleinbetriebe, bei denen wir gerne selbst eingezogen wären! Elissavitis Möbel aus dem ostwestfälischen Espelkamp hat schließlich die Jury überzeugt.

Massivholzspezialist ist der Name der zweiten Kategorie. Aufgrund der traditionell hohen Bedeutung der Massivholzverarbeitung für unser Handwerk möchte die Jury darauf spezialisierte Betriebe besonders hervorheben. Effiziente Abläufe zu organisieren und dennoch eine attraktive Werkstatt wirtschaftlich zu betreiben, fällt hier oft nicht leicht. Dem Betrieb Die Möbelmacher aus dem mittelfränkischen Kirchensittenbach ist dieser Spagat beeindruckend gelungen, befanden dds-Redaktion und Sponsoren in der gemeinsamen Jury.

Modernes Handwerk darf beim Werkstattpreis natürlich nicht fehlen. In diese Kategorie fielen die meisten Einreichungen. Verdient hätten es mehrere Betriebe, doch die Jury entschied sich schließlich für Zon Eichen Handwerk und Interior. Der Betrieb von Reiner Leber liegt im Kreuztal im Siegerland und besticht durch eine gläserne Produktion, die das Handwerk außergewöhnlich gut in Szene setzt. Die Gesellen und Meister arbeiten im lichtdurchfluteten Attrium, während AV und Kunden durch Glasfronten der ersten Etage die Arbeitsschritte mitverfolgen.

Eine besondere Anerkennung sprach die Jury der Design.s Richard Stanzel e.K. im bayerischen Freising für die Werkstattgestaltung aus.

Fundgrube für tolle Reportagen

Alle drei Kategorie-Gewinner werden auf unserem dds-Abend zur Holz-Handwerk in Nürnberg geehrt. Nach der Messe wird die dds-Redaktion die Betriebe besuchen und diese »Wunderschönen Werkstätten« in den nächsten Ausgaben ausführlich vorstellen. Über die prämierten Betriebe hinaus werden wir aus allen Einsendungen weitere Werkstattkonzepte und Lösungen für Herausforderungen der Branche vorstellen, beispielsweise zu den aktuellen Themen Energieversorgung, Ergonomie, Digitalisierung sowie Betriebsorganisation und Mitarbeitermotivation. Sie dürfen gespannt sein! –CG


Sponsoren

Logo Bessey

Bessey und Hettich unterstützen den neuen dds-Wettbewerb.


Kostenlos zum Messeduo

Beim dds-Magazin erhalten Sie kostenfreie Messetickets für die Holz-Handwerk und Fensterbau-Frontale vom 19.-22. März 2024 in Nürnberg. Hier geht’s zum Online-Formular.

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