Beim Landeswettbewerb „Gute Form“ in Niedersachsen hat die Jury drei Stücke prämiert und eine Belobigung ausgesprochen. Wenn Gesellenstücke im Schwierigkeitsgrad an Meisterstücke heranreichen, gibt es nicht selten Probleme in der Ausführungsqualität. Eine Entwicklung, die korrigiert werden sollte.
Was ist gute Form? Nach den Bewertungskriterien des Wettbewerbs zählt die Ausführungsqualität nur bedingt dazu: Hat ein Gesellenstück die Gesamtnote „befriedigend“ erhalten, ist diesem Kriterium genüge getan.
Trotzdem tut man sich als Jurymitglied schwer, Stücke mit dem Prädikat „Gute Form“ auszuzeichnen, die nicht in allen Details vorbildlich durchgearbeitet sind. Ein guter Entwurf in allen Ehren, betrachtet wird doch das ganze Stück. Wer sich konstruktive Schwierigkeiten zumutet, sollte auch der handwerklichen Umsetzung gewachsen sein!
Andernfalls ist das Gesellenstück eben nicht vorbildlich, sondern eher ein vielversprechender Prototyp, an dem offensichtlich noch gearbeitet werden muss. Unter dieser Überschrift steht die öffentliche Ausstellung „Gute Form“ allerdings nicht. Potenzielle Kunden interessiert nicht, mit welcher Note die Qualität der Ausführung quittiert wurde. Sie sehen gekittete Fugen, durchhän-gende Korpuselemente und das Prädikat „gute Form“. Eine missverständliche Botschaft!
Gerade in diesem Wettbewerb sollte man Gesellenstücke von Meisterstücken im Anspruch unterscheiden können und nicht in der Qualität. Einfache Stücke können ganz hervorragend sein. JN
Erster Preis
Zweiter Preis
Dritter Preis
Belobigung
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Sind 15 cm ein Muss?
