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So wird aus einer Siebträgermaschine eine Barista-Bar.

Meisterstück: Ein Unterbaumöbel erweitert die Siebträgermaschine zur Barista-Bar
Barista-Bar

Für Kenny Moschko steht die Freude an der Benutzung seines Meisterstücks im Vordergrund: Das fein gearbeitete Unterbaumöbel aus massiver Kernesche und Stahl erweitert eine funkelnde Siebträgermaschine zur Barista-Bar.

Das Kaffeemöbel von Kenny Moschko ist ein Blickfang im Raum: Es erhebt Ritual und Faszination der Kaffeezubereitung zu einer wahren Zeremonie. Der technischen Anmutung der Kaffeemaschine wird ein minimalistisch funktional gestalteter Unterbau entgegengesetzt. Das klar kontuirierte Gestell aus Vierkantrohren trägt zwischen dünnen Stahlplatten den aufgesetzten Korpus, gefertigt aus Kernesche in Brettbauweise mit Schub- und Drehladen für diverse Utensilien zur Kaffeezubereitung. Elektroanschlüsse sind hinter einer rückseitigen Revisionstür versteckt. Das Möbel folgt den konstruktiven Grundsätzen der Massivholzverarbeitung und ist handwerklich von hoher Qualität. Seine Anmut wird besonders durch die braunkernige Esche geprägt, die durch die feine Gliederung der Flächen im Goldenen Schnitt noch zusätzlich an Ausstrahlung gewinnt. Der gestalterisch gute Gedanke, diese Flächen zwischen zwei dünnen schwarzen Linien einzubinden, wird durch verdeckte Griffmulden für die Schubläden leicht durchbrochen: In der Fontalen bleibt von der unteren Linie mittig ein »Reststück« wie verloren stehen. Die Innenaufteilung zeigt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Ablauf der Kaffeezubereitung. Der Oberboden als die am stärksten beanspruchte Oberfläche wurde wie das Gestell pulverbeschichtet. Andererseits tritt durch den Gestaltungswillen und das bewusste Zeigen des handwerklichen Könnens die Pflegefreundlichkeit des Möbels etwas in den Hintergrund – verstreutes Kaffeepulver, eventuelle Feuchtigkeitsrückstände in den Schubläden und in schwer zugänglichen Ecken werden im Gebrauch ihre Spuren hinterlassen. Auch die geringe Abstellfläche für gebrauchtes Geschirr könnte sich im täglichen Gebrauch als ungünstig erweisen. Doch ungeachtet dieser Bedenken ist es Kenny Moschko mit seinem Meisterstück gelungen, ein attraktives, handwerklich herausragendes und in seiner Größe auf das Notwendigste ausgestattete Kaffeemöbel zu entwickeln!

Zum Vergleich: Gesellenstück Kaffeebar von Fabian Kaluza

 

Vertikalschnitt durch das Kabelfach im hinteren Bereich des Korpus, den linksseitigen Schub und die Drehlade vorn links

Prof. Peter Litzelbauer, Architekt, Innenarchitekt und Tischlermeister, hat bis Sommer 2017 Grundlagen des Konstruierens/Raum, Möbel, Material an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart gelehrt.

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