Warum verstecken?

Toni Schmid, Irschenberg

Überfurnierte Magnetschnäpper zählten zu den Vorlieben meiner Meisterschüler, sowohl an der Meisterschule München wie auch im Berufsbildungs- und Technologiezentrum in Traunstein. Oft war ich mit den damit verbundenen Problemen konfrontiert. Zunächst hatten sie die Magnete und Gegenstücke eingelassen und verspachtelt. Danach haben sie das Ganze mit Flugzeugsperrholz abgedeckt, verputzt und schließlich überfurniert. Am Schluss bildeten sich dann trotz aller Sorgfalt oft dunkle Metallflecken. Manchmal war der Anzug der Magnete zu stark, manchmal zu schwach. An all dem ließ sich aber nichts mehr ändern. Dass ein missglückter Magnetschnäpper ein Meisterstück versaut, tat mir immer wieder weh.

Dies veranlasste mich, einen neuartigen Magnetverschluss zu entwickeln. Er sollte nachrüstbar und einfach zu montieren sowie flexibel im Anzug sein. Dafür nahm ich die Sichtbarkeit in Kauf und entschloss mich für eine offenliegende Mechanik. Der Beschlag besteht aus einem Paar V2A-Edelstahlbuchsen mit 12 mm Durchmesser, 14 mm Auflageflansch und 15 mm Tiefe. Stirnlochschrauben mit Feingewinde und Lochpaar für den Schraubendreher verschließen die beiden Beschlaghälften. Die eine Hälfte wird in den Türflügel und die andere Hälfte gegenüber in den Korpus eingebohrt und eingeklebt. Löst man die Stirnlochschrauben, so lassen sich pro Beschlaghälfte bis zu drei Neodyn-Magnete mit 8 mm Durchmesser einschieben. Sie haben genug Platz, um sich selbst auszurichten. Damit lässt sich der Anzug des Magnetschnäppers fein an die Schließsituation anpassen. Wem die zweite Buchse zu teuer ist, kann auch nur eine runde Edelstahlscheibe mit dahintergeklebten Magneten einbohren und einkleben, siehe Bild im Text links.

Hersteller: Klaus Eberhard Mechanik & Designbeschläge, 83075 Au/Bad Feilnbach, www.eberhard-feinmechanik-design.de