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Wie im Uhrwerk

Technik
Wie im Uhrwerk

Chronoswiss, Bayerns einzige Uhrenmanufaktur, hat bei München ein neues Gebäude bezogen. Der Grundriss sieht aus wie ein mechanisches Uhrwerk. Herzstück ist natürlich die Unruhe bzw. das Treppenhaus, das die Schreinerei Daxenberger hergestellt hat.

Die Schreinerei Daxenberger in Seeon am Chiemsee fertigte das Treppenhaus des neuen vom Münchner Archtekturbüro Dr. Weickenmeier geplanten Chronoswiss-Gebäudes in Karlsfeld bei München. Es erstreckt sich über zwei Stockwerke mit jeweils einem symmetrischen Treppenpaar. Die Wendeltreppen verlaufen zwischen zwei zylindrischen Wandschalen. Der obere Innenraum ist vom Treppenpodest aus, in das das untere Treppenpaar mündet, sowie von der gegenüberliegenden Galerie aus zugänglich. Er inszeniert die Uhren des Hausherren. Beleuchtete Vitrinen verleihen dem Raum einen sakralen Charakter. Streng genommen handelt es sich nicht um Holztreppen, sondern um Stahlbetontreppen, die mit Tritt- und Setzstufen aus Spessarteiche belegt sind. Die Schreinerei fertigte in insgesamt 1700 Stunden, davon 400 Montagestunden, die Stufen, die Handläufe, die Wandzylinder sowie die Vitrinen. Zunächst setzten die Kollegen die Wände aus etwa 1 m breiten, schichtverleimten Elementen aus MDF. Die äußere Schicht ist je nach Bestimmungsort furniert oder roh. Für die verschiedenen Radien fertigten sie geschosshohe Verleimschablonen mit Gegenstück, die sich mit dem Gabelstapler in die Furnierpresse einfahren lassen. Da die Presse kürzer als die Geschosshöhe ist, behalf man sich mit Schraubzwingen. Nach dem Aufstellen der doppelwandigen Zylinderelemente befestigte die Montagemannschaft die CNC-gefrästen Winkel aus Setz- und Trittstufen. Einhängebeschläge sichern eine feste Verbindung mit dem inneren Holzzylinder. Da die Stufen rechts und links keine Luft zur Wand haben sollten, und man zum Einhängen seitliches Spiel benötigt, beließen die Monteure die Innenseite der äußeren Wandschale zunächst roh. Nachdem sie von unten nach oben alle Stufenwinkel mit Montageschaum, unter den Setzstufen versteckten Schrauben sowie den Einhängebeschlägen befestigt hatten, konnten sie die innere Außenwand mit Gipskartonplatten beschichten und beispachteln, sodass es rechts und links keine Luft mehr gibt. GM

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