Technik
Stufig geschnitten
Multitasking – das Wort kennt fast jeder, die Fähigkeit beherrscht kaum einer. Diese Treppe schon. Tritt für Tritt führt sie vom Wohnzimmer zur Schlafgalerie. Unter den Stufen versteckt sich ein geräumiger Schrank, der mit jedem Schritt höher wird.
Treppe oder ein Schrank? »Beides«, antwortet Johann Ernst vom Büro em.Architekten. Als Treppe verbindet das Möbelstück den Aufenthaltsraum mit dem Schlafgemach, das die Planer eines Wohn- und Geschäftshauses in Hahnbach Platz sparend in die Kehlbalkenebene verlegten. Der 60 cm tiefe Schrank aus 22 mm dicke Tischlerplatte ersetzt die Wangen. Die Eichenholzstufen kragen auf der Rauminnenseite aus und sind dort zusätzlich mit einer Geländerplatte verschraubt. Statt diese auf 90 cm Höhe enden zu lassen, führte sie Schreinermeister Josef Huber bis ins Galeriegeschoss und sicherte so den Treppenausschnitt gleich mit. Die mit Eichenholz furnierte Geländerplatte steht im edlen Kontrast zur gläsernen Scheibe, die den Treppenausschnitt auf der Querseite begrenzt. Die Schrankfront aus Tischlerplatten ist ebenfalls beidseitig furniert, allerdings mit Buchenfurnier. Deckend weiß lackiert, setzt sie sich optisch von der Treppenkonstruktion ab und gehört doch dazu. Multitasking eben. Christine Ryll
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