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Ganz bei der Sache

Schleifkabine von Scheuch Ligno in Schreinerei Eibl
Ganz bei der Sache

Viele Betriebe widmen ihre Aufmerksamkeit ganz den Maschinen und der Digitalisierung und vergessen dabei ihre Mitarbeiter. Josef Eibl hat erkannt, dass er sehr viel Wertschöpfung auch mit Handarbeit erzielt. Also hat er einen ergonomischen, effizienten Handarbeitsplatz eingerichtet.

Eine Arbeitsplatte aus Varicor mit Waschbecken liegt in angenehmer Arbeitshöhe auf senkrechten Sperrholzspannten, die auf einem Hubtisch von Barth montiert sind. Tischlergeselle Lorenz Abeltshauser versieht mit der Handoberfräse in der Schreinerei Josef Eibl in Aham bei Landshut die Waschbeckenaussparung mit einem 10-mm-Radius. Die Stromversorgung erfolgt von oben über die Energieampel von Festool. Er ist ganz bei der Sache und muss zwischendurch keine Späne wegfegen. Diese fliegen wie von selbst nach hinten hin zur Wand. Lorenz Arbeitsplatz befindet sich nämlich in der Schleifkabine aus dem Programm des österreichischen Lufttechnikspezialisten Scheuch Ligno.

Josef Eibl beschäftigt 30 Mitarbeiter, befasst sich mit dem Möbel- und Ladenbau und ist außerdem Verarbeiter des Mineralwerkstoffs Varicor.

Die Schleifkabine benötigt lediglich eine Fläche von 5,6 x 2,45 m sowie einen Druckluft- (4 bar) und einen Stromanschluss (2 x 2,2 kW) und lässt sich überall in der Werkstatt aufbauen. Eine Grube ist nicht nötig.

Die nach vorne hin offene Kabine arbeitet im Umluftbetrieb und hält die Reststaubkonzentration der Raumluft unter 0,1 mg/m³. Die reinluftseitigen Ventilatoren saugen die Luft an der Rückwand knapp über dem Fußboden an, leiten sie durch eine Filteranlage und blasen die gefilterte Luft über das Deckenelement der Kabine zurück an den Arbeitsplatz. Die Filteranlage arbeitet vollautomatisch und reinigt sich über Druckimpulse regelmäßig selbst ab. Frässpäne und auch der Schleifstaub fallen in eine Schublade, die Lorenz jeden Morgen leert. Die Kabine ist für zwei Arbeitsplätze ausgelegt und hat zwei separat schaltbare Luftkreisläufe mit einer Leistung von jeweils 8000 m³/h. Im Arbeitsbereich strömt die Luft mit einer Geschwindigkeit von 0,3 m/s in Richtung der Absaugöffnung. Diese Geschwindigkeit reicht aus, um ohne unangenehme Zuglufterscheinungen das Gros der Späne und des Staubes zu erfassen. Die Sperrholzaufbauten auf dem Hubtisch machen den Weg für den Luftstrom auch unterhalb des Werkstücks frei, sodass sich dort nichts ablagert.

Im Dauerbetrieb bewährt

Josef Eibl sagt: »Seit drei Jahren arbeiten wir mit der Kabine, und zwar jeden Tag neun Stunden. Den Filter mussten wir bisher noch nicht wechseln. Vorher hatten wir eine Unterflurabsaugung. Diese reinigte sich nicht selbst ab und war ständig verstopft. Außerdem klagten meine Mitarbeiter über Rückenschmerzen, weil sie den ganzen Tag auf dem Gitterrost stehen mussten. All diese Probleme haben wir nicht mehr. Vom Prinzip her könnten wir die Kabine auch für unsere Lackierabteilung nutzen. Leider geht das aber nicht, weil wir Varicor-Bauteile bestimmter Farbtöne mit siliconhaltigem Finish anfeuern. Das Silicon darf nicht einmal in die Nähe zu lackierender Teile kommen, da auf einer Ablagerung kein Lack mehr hält.«


dds-Redakteur Georg Molinski besuchte die Schreinerei Josef Eibl in Aham und fand mehrere berichtenswerte Dinge, unter anderem die Schleifkabine. Berichte über das Massivholzlager und eine Vorrichtung an der Plattensäge folgen.


Steckbrief

Anwender: Josef Eibl GmbH 84168 Aham, www.eibl-gmbh.de

Schleifkabine: Scheuch Ligno GmbH, www.scheuch-ligno.com

Hubtisch: Barth GmbH
www.barth-maschinenbau.de

Energieampel: Festool GmbH
www.festool.de

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