Profi für Profis

Mit dem neuen Daily verspricht Iveco wirtschaftliche Mobilität. Dieter Rolfes hat sich den Transporter mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6,5 t angesehen.

Die Zuladekapazität und die Stärke der Motoren bei Transportern von 3,5 bis 6,5 t ist eine besondere Stärke des Herstellers Iveco. Der Marktführer kommt nun im wenig besetzten Bereich der Transporter über 3,5 t (Fahrerkarte nötig!) mit neuen Modellen der »Daily«-Baureihe auf den Markt. Stabile Fahrzeuge mit Nutzlasten (z. B. als Kastenwagen) von 1060 bis 3640 kg, neuer und moderner Basis- und Fahrwerkstechnik, starken und umweltfreundlichen Motoren und Anhängelasten bis zu 3,5 t – wohl das Höchste der Gefühle für einen Schreiner-Nachläufer. Weitere Anbieter in diesem Segment sind Mercedes-Benz und VW mit den neuen Transportern Sprinter, Fuso-Canter und Crafter sowie neuerdings die Firma Isuzu-Sales aus Flörsheim.

Uns interessierte der lange Kastenwagen »Daily 35 S Express« mit 100-kW-Dieselmotor sowie der einfache Kastenwagen »35 S«. Beide Fahrzeuge waren von Sortimo für Schreiner bzw. Handwerker ausgebaut. Wichtige Komponenten für den Alltagbetrieb sind dabei:

die stabile Trennwand, um das Cockpit zu schützen
die Isolierung der Rückwand (die werksseitig nackt ist)
der rutschfeste und hochbelastbare Holzboden
die Sortimo-Wandverkleidung aus stoßfestem PP
die Werkzeugblöcke im Laderaum links und rechts, wenn der Daily zum Transport von Schreinerutensilien und zusätzlich als Servicemobil eingesetzt werden soll.

Der Daily, auch gern als »Profi für Profis« bezeichnet, ist kein Unbekannter. Inzwischen 1,7 Millionen Mal gebaut, hat er sich einen Namen gemacht wegen seiner Robustheit und Langlebigkeit. Geblieben ist bei den neuen Modellen der LKW-artige Leiterrahmen für hohe Belastbarkeit, einzeln aufgehängte Räder für große Wendigkeit und der Hinterradantrieb. Neu gestaltet wurde das Cockpit: einfache, aber durchdachte Ergonomie, Schalthebel jetzt im Armaturenbrett, verstellbare Sitze und Lenkrad, große Fenster und neues Armaturenbrett.

Sehr gut: Die früher ins Gerede gekommene Elektrik wurde geändert. 30 Prozent weniger Kabel und neue Steckverbinder sorgen dafür, dass der CAN-Bus zuverlässig arbeitet. Gut auch die neuen Bremsen, die das vollbeladene Schreiner-Auto in 40 m zum Stehen bringen (aus 100 km/h). Unterstützt wird die Bremse durch ein neues ABS mit Bremskraftverteilung: Nie kann ein einzelnes Rad blockieren. Das elektronische Stabilitätsprogramm verhindert durch das Abbremsen einzelner Räder und Eingriffe in das Motormanagement ein Unter- oder Übersteuern des Daily. Heißt praktisch: Das Fahrzeug verzeiht leichte Fehler, es lässt in zu scharf angegangenen Kurven nicht zu, dass der Wagen aus der Kurve fliegt.

Natürlich erfüllen alle Dieselaggregate die Euro-4-Richtlinie. Star unter den Motoren ist der 3,0-l-Diesel, den es mit 107 kW und 129 kW gibt. Dafür sorgen Turbolader mit variabler Geometrie. Alle Dailys sind übrigens auch mit Erdgasantrieb zu bekommen. Das spart bei einer Jahreslaufleistung von 40000 km Treibstoff im Wert von knapp 3000 Euro (eigene Berechnung). Dieter Rolfes