Preisführerschaft im Visier

Zum 1. Oktober 2007 steigt die Homag Group AG in den SDAX der Deutschen Börse auf«, dies gab Dr. Joachim Brenk, CEO und Vorstand der Homag Group AG für die Bereiche Vertrieb, Service, Projektgeschäft und Marketing, auf der Hausmesse Homag-Treff am 26. September in Schopfloch bekannt. Das Unternehmen ist seit dem 13. Juli 2007 börsennotiert. Auf etwa 8 000 m2 Ausstellungsfläche präsentierte Homag vom 25. bis 28. September in Schopfloch Stationär- und Durchlauftechnik für Holzverarbeiter jeder Betriebsgröße. Gleichzeitig zeigte Holzma in Calw sein umfangreiches Programm an Plattensägen. Im Rahmen des Holzma-Treffs sind auch einige Gruppenpmitglieder mit ihrem Handwerkerprogramm Practive aufgetreten. Dazu zählen die Firmen Bütfereing Bargstedt, Brandt, Weeke und Schuler Business Solutions.

»Wir streben neben der Technologieführerschaft jetzt vor allem auch die Preisführerschaft an«, sagt der Entwicklungsvorstand der Homag Group AG Achim Gauß. »In diesem Sinne trennen wir in der Homag-Gruppe unsere internen Geschäftsbereiche immer stärker in Sondermaschinen und -anlagen sowie Standardmaschinen.« Um attraktive Produkte zum günstigen Preis zu bieten, setze man in der Homag-Gruppe bei allen Maschinengattungen auf Modellreihen, die für bestimmte Anwendergruppen zugeschnitten sind. Ihre Konstruktion lässt verschiedene Ausstattungsoptionen zu, z. B. Kantenanleimer mit der Option neben normalen Dünnkanten auch Dickkanten oder als weitere Option sogar Massivkanten anfahren zu können. So decke der Konzern einen großen Teil der Nachfrage mit Serienprodukten ab, die jedoch recht präzise an die jeweiligen Anforderungen angepasst sind. Der Bereich der Sonderanfertigungen befasst sich im hohen Maße mit komplexen industriellen Anlagen. Auf der Hausmesse waren hier beispielsweise Großanlagen für Möbelteile mit Oberflächenkaschierung zu sehen.

Nach dem erfolgreichen Börsengang verfolgt die Gruppe verstärkt das Ziel, das Portfolio entlang der gesamten Wertschöpfungskette um die Plattenverarbeitung zu komplettieren. Gauß teilte mit, dass er gerne Maschinenhersteller, vor allem aus dem Bereich Oberflächenbearbeitung, in die Gruppe aufnehmen wolle. Man sei zwar nicht grundsätzlich abgeneigt, das Programm auch in Richtung Tischlereimaschinen auszuweiten, jedoch lägen zurzeit die Prioritäten eindeutig bei den im Gruppenprogramm noch fehlenden Industrieprozessen.

Homag zählt seit mehreren Jahren die Themen Digitaldruck und Leichtbau zu den Megatrends, die sie in der eigenen Entwicklung verfolgen. Die vor etwa zwei Jahren entwickelte Digital-Kantendruckmaschine gehörte wieder zum Ausstellungsprogramm. Gauß äußerte sich jedoch mit den bisherigen Verkaufserfolgen eher unzufrieden. Wir haben ein Produkt entwickelt, mit dem sich ein Hersteller von seinem Wettbewerber differenzieren kann. Jetzt benötigen wir etwa fünf bis sechs Anwender, die uns in der Entwicklung vorantreiben.

Der Leichtbau nahm in Schopfloch einen relativ großen Raum ein, sowohl im Bereich Großanlagen als auch bei kleinen Durchlauf- und Stationärmaschinen. Homag zeigte z. B. eine einseitige Durchlaufmaschine, die in Wabenplatten nachträglich Riegel einbringen kann und diese anschließend mit einer Dekorkante versieht. Sind zwei gegenüberliegende Kanten mit Riegeln und Sichtkante versehen, lassen sich auf der gleichen Anlage die beiden anderen Kanten im Double-Edge-Verfahren schließen. Dabei wird eine Stütz- und eine Dekorkante gleichzeitig angefahren.

Im Mittelpunkt der Holzma-Ausstellung standen die sehr leistungsfähige Fünfer-Baureihe mit Maschinenkörper aus Mineralguss und kameragesteuerter Einrichtung zur Einstellung der Vorritzsäge, die kleine horizontale Einsteigersäge HPP 230 sowie das »Power Conpept«, bei dem ein zweiter Materialschieber das Längsaufteilen von zwei Plattensteifen auf einmal erlaubt. Ein eigener Ausstellungsbereich widmete sich dem Thema Maschinenausstattung für besonders kratzempfindliche Platten. Holzma-Geschäftsführer Eckhard Hörner-Maraß berichtete, dass mit dem Trend zu neuen Werkstoffen und zu Hochglanzoberflächen immer häufiger Maschinen nachgefragt werden, die besonders schonend mit den Platten umgehen. Holzma stellte eine hausinterne Norm für die Feststellung der Kranzempfindlichkeit von Plattenwerkstoffen sowie die darauf abgestimmten technischen Möglichkeiten vor. GM