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Wasser marsch!

Maschinen & Anlagen
Wasser marsch!

Man kann Holz und Holzwerkstoffe auch ganz anders bearbeiten als mit spanenden Werkzeugen: mit der Kraft des Wassers nämlich. Experte Sacha Hamacher über die Möglichkeiten und Grenzen dieses Verfahrens im Möbel- und Innenausbau.

Herr Hamacher, Sie haben sich auf das Wasserstrahlschneiden spezialisiert und zählen auch Tischler zu Ihren Kunden. Was lassen die bei Ihnen fertigen?

Überwiegend bearbeiten wir für unsere Tischlerkunden Multiplexplatten. Das Verfahren funktioniert prinzipiell aber bei ganz vielen Materialien, von Metallen, über Stein, Kunststoffe, Schäume bis hin eben zu Holz. Wir setzen eine Fünfachsanlage ein und sind damit sehr flexibel. In der Regel kommen die Tischler mit Einzelstücken, Prototypen oder Kleinserienteilen zu uns.
Was sind die Vorteile des Wasserstrahlschneidens?
Unsere Schnittbreite beträgt nur 1,0 mm, wir erzeugen gerade Innenecken und können kleinste Radien schneiden. Filigrane Stege sind möglich, da die Krafteinwirkung beim Schneiden gering ist. Für herausfaltbare Teile ist das Verfahren wegen der schmalen Fugen ideal, das Furnier- oder Dekorbild läuft ohne Unterbrechung durch.
Holz und Wasser ist ja nun eigentlich keine ideale Kombination …
Sicher, Span- und MDF-Platten könnnen wir auch nicht bearbeiten. Wasserfest verleimte Platten sind jedoch kein Problem. Neulich haben wir 60 mm Eiche bearbeitet, das ging auch.
Wie ist die Schnittqualität?
Die ist sehr gut. Für etwa die Hälfte unserer Tischlerkunden so gut, dass sie gar nicht nacharbeiten, die andere Hälfte schleift die Kanten nach.
Wo sehen Sie die Grenzen des Verfahrens?
Was wir nicht schneiden können ist gehärtetes Glas, hier sind die Spannungen zu groß. VSG dagegen geht wunderbar. Ansonsten gibt es kaum Grenzen. 150 mm Edelstahl? Kein Problem! Das Interview führte dds-Chefredakteur Hans Graffé

Der Wasser-Mann
Sacha Hamacher ist Inhaber des gleichnamigen Unternehmens in Berlin und ist als Lohnfertiger für Kunden aus dem Kunstsektor, aber auch aus Industrie und Handwerk tätig. www.s-hamacher.de Beim Wasserstrahlschneiden wird Wasser unter einem Druck von bis zu 4000 bar auf etwa 1000 m/s beschleunigt. Je nach Bedarf wird abrasives Material wie Sand zugesetzt. Im Metall- und Steinbereich ist das Verfahren seit langem gängig.
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