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Leichtigkeit leicht erzeugt

Technik
Leichtigkeit leicht erzeugt

Schräge Kanten verleihen einem Möbelstück Leichtigkeit, sind aber aufwendig zu fertigen. Ima hat Lösungen entwickelt, wie sich schräge Schmalflächen auf dem Bearbeitungszentrum beschichten lassen. Horts Windmann stellt sie vor.

Die schräge Kante beziehungsweise die fliehende Schmalfläche lässt dicke Platten nicht so massig erscheinen. Nur der Fertigungsleiter steht vor massiven Problemen. Mit einem besonders modifizierten Bearbeitungszentrum aus dem Hause Ima lassen sich seine Aufgaben wirkungsvoll automatisieren.

Die schrägen Kantenschnitte unter flachen Winkeln sind mit den 5-Achs-Typen der »Bima«-Maschinen besonders präzise und schnell erledigt. Die Robotkopfmaschinen können das große Sägeblatt in den richtigen Winkel stellen und mit dem kraftvollen Bearbeitungsmotor die Schifterschnitte ausführen. Ausrissfreie Kanten und eine besonders ebene Fläche lassen sich durch anschließendes Nachfräsen erzielen.
Auf dem Bearbeitungszentrum lassen sich alle weiteren Bearbeitungsgänge ebenfalls in einer Aufspannung erledigen. Für das Aufbringen der Furnier- oder Kunststoffkante stehen zwei unterschiedliche Systeme zur Verfügung.
Neigbarer Anleimkopf. Diese Technik kommt zum Einsatz, wenn das Kantenmaterial auf eine schräge, aber ebene Fläche aufgebracht wird. Das Neigen des Verleimkopfes erfolgt bei dieser Maschine von Hand. Ebenso stellt der Maschinenführer das außerhalb der Maschine angeordnete spezielle Rollenmagazin mit Zuführeinrichtung und Kappmesser manuell auf den gewünschten Winkel ein. Entsprechend der kräftigen Plattendicke ist die Kantenhöhe auf 100 mm ausgelegt.
Bei einer Kantenschräge von 45° darf die Plattendicke 60 mm betragen. In Schräglage lassen sich jedoch nur geradlinige Kanten belegen. Für diese geneigte Lage im Raum kennt »ImaWop« die neuen Parameter und der Programmierer kann wie gewohnt seine Maße eingeben. Nacheinander können alle vier Seiten einer Platte schräg bekantet werden. Nach jedem Aufbringen einer Kante erfolgt das Kappen der Enden, danach das Fasen der Ober- und der Unterkante. Dafür kommen tastende Aggregate zum Einsatz, die eine besonders gute Anpassung an die tolerierte Plattendicke bewirken. Die Ecken einer vierseitig belegten Platte werden abschließend mit einem Formfräser gerundet.
Als Kantenmaterial können handelsübliche Sorten eingesetzt werden. Besonders interessant ist es, oberflächenidentisches, hartes HPL zu verwenden. Durchgefärbte Sorten und die Verwendung farblich passender PUR-Kleber geben dem Produkt durch die einheitliche Farbe und Struktur eine monolytische Erscheinung.
In der 90°-Stellung erlaubt das Verleimteil Materialdicken bis über 90 mm. Bei normalen 90°-Kanten versorgt sich der Anleimkopf aus dem am X-Support mitfahrenden Standardrollenmagazin. Damit lassen sich zum Beispiel Füße aus aufeinander geleimten Spanplatten erzeugen und mit dem gleichen Kantenmaterial belegen. Für ihre Formatierung und das Bekanten ist ein viermaliges, manuelles Umspannen mit jeweiliger 90°-Drehung erforderlich.
Softformingverleimkopf. In der Objektausrüstung und bei der Tischplattenherstellung setzt die Softformingeinrichtung am Bima-Zentrum neue Akzente. Alle vier Schmalflächen dicker Möbelplatten lassen sich mit sehr großen, auch schräg auslaufenden Profilen versehen. Extreme Spitzenwinkel bis unter 30° und bis zu 100 mm hohes Kantenmaterial bringen große Gestaltungsfreiheit. Für diese Anforderungen setzt Ima das Verleimteil »VT 100« mit profilabhängigen Softformingdruckstücken ein.
Das Profil muss immer eine mindestens 4 mm breite Senkrechte aufweisen, bevor es in die Schräge übergeht. An der Senkrechten setzt das Verleimteil das Kantenband an und zieht es sanft um die Kante auf das Profil. Formschuhe sorgen für den Andruck. Ein Profilwerkzeug fräst die überstehenden Furnierenden ab. Die ober- und unterseitige Anpassung der Furnierüberstände führen tastende Fräsaggregate aus.
Der Softformingverleimkopf lässt sich automatisch mit Softformingkantenbändern beschicken und schont wertvolle Furniere. Druckschuhe sichern die ganzflächige Verklebung auch auf ausgedehnten Profilflächen. Sie sind bei gleichem Winkel für mehrere Profilabmessungen geeignet.
Der schnelle und einfache Wechsel einer Profildruckstrecke ist ideal für schnelles Umrüsten in der Kommissionsfertigung. Unmittelbar nacheinander, ohne Wechselzeit, können Softformingprofile und gerade Senkrechten bekantet werden.
Bei vielen nur teilweise gesofteten Bauteilen ist das von unschätzbarem Wert für die schnelle Bearbeitung. Ima bietet damit eine preiswerte Lösung durch Verwendung einzelner Druckstrecken zum Anbau am Standardverleimteil mit Nachrüstmöglichkeit für weitere Formen. Horst Windmann

Service
Hersteller: Ima Klessmann GmbH 32312 Lübbecke, Tel.: (05741) 331-0, Fax: -420, www.ima.de
Autor: Horst Windmann war langjähriger Ima-Mitarbeiter und arbeitet jetzt als Marketingdienstleister für das Unternehmen.
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