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Fit für komplizierte Einrichtungen

Technik
Fit für komplizierte Einrichtungen

In der Schreinerei Manfred Johann hat es Ende letzten Jahres gebrannt. Dabei wurde wertvolles Inventar zerstört. Die Unternehmerfamilie und die Belegschaft haben es geschafft, den Betrieb fortzuführen und gleichzeitig wieder aufzubauen.

Nach einem Brand im November letzten Jahres hat die 20-Mann- Schreinerei Johann ihren Betrieb aufrechterhalten können, indem sie sich bei Kollegenbetrieben eingemietet hat. Gleichzeitig stetzte das Unternehmen alle Kraft ein, um die Brandschäden zu beseitigen und die zerstörten Maschinen auszutauschen. Jetzt findet man eine helle, lichtdurchflutete Werkstatt mit Bankräumen und einem großen Maschinenraum. Die Fensterfronten bieten einen Panoramablick ins Grüne.

Die Werkstatt ist mit geöltem Eichenparkett ausgelegt: „Hier können sich unsere Leute wohl fühlen. Der saubere Parkettfußboden, die lichtdurchfluteten Räume sowie die moderne Maschinenausstattung wirken sich positiv auf unsere Produkte aus“, so der Geschäftsführer und Sohn des Firmengründers, Manfred Johann. Die 1934 gegründete Schreinerei betreibt hauptsächlich Ladenbau. Einen Großteil der Umsätze erzielt der Betrieb als Produktions- und Montagepartner des Wendelsteiner Ladenbauunternehmens Aichinger MP. Weitere 25 bis 30 Prozent entfallen auf Einrichtungen für SB-Handelsketten wie Globus. Als drittes Standbein pflegt man das Privatkundengeschäft.
1999 ist Johanns Schwiegersohn Christian Kirsch als weiterer Geschäftsführer in das Unternehmen eingetreten. Als studierter Betriebswirt gibt er wertvolle Impulse für ein professionelles Management des Handwerksbetriebs. Johanns Ehefrau Juliana arbeitet voll mit und kümmert sich beispielsweise um die Buchhaltung. Seit 1972, als Manfred Johann den Betrieb übernahm, hat sich das Unternehmen strategisch auf den Bereich Laden- und Innenausbau ausgerichtet. Als Grund nennt er größere Gestaltungsmöglichkeiten im Innenausbau. Die Anforderungen an den Ladenbau sind mit der Zeit immer weiter gestiegen: Bäckereitheken, abgehängte Decken oder Regale sind in der Regel nicht mehr in einem rechtwinkligen Raster aufgestellt. Häufig ziehen sich die Einrichtungen polygonzugförmig oder auf Kreisbahnen durch den Raum. Hier ist Johann mit seinen konventionellen Maschinen bereits in den 90er-Jahren an die Grenzen der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit gestoßen und hat 1999 das erste Bearbeitungszentrum gekauft.
Produktion auf dem Stand der Technik
Die Räumlichkeiten der Werkstatt, die sich damals noch im 12 km entfernten Oberthal befand, haben sich jedoch als recht klein erwiesen. Auch der Stromanschluss war nicht ausreichend dimensioniert, sodass sich die beiden Geschäftsführer zum Kauf der Immobilie in Theley entschlossen. Die 1200 m2 Produktionsfläche am neuen Standort erlauben einen reibungslosen Betrieb.
2002 wurden eine horizontale Druckbalkensäge von Mayer sowie eine Brandt-Kantenanleimmaschine gekauft. Damit war das Unternehmen auf dem Stand der Technik und den Anforderungen seiner Kunden gewachsen. Ein Großteil der Maschinen und des Inventars haben den Brand überstanden, nicht jedoch die Plattensäge, die Kantenanleimmaschine und das Bearbeitungszentrum. So haben sich Johann und Kirsch auf die Suche nach Ersatz gemacht und Angebote eingeholt.
Von besonderer Bedeutung waren die im Hause vorhandenen Kenntnisse in der „Wood-Wop“-Programmierung, mit der man in Theley das bisherige Weeke-Bearbeitungszentrum programmiert hat. Wood-Wop ist eine einheitliche Programmierobefläche für alle Maschinen aus der Homag-Gruppe.
Spezialisten haben die Festplatte aus dem abgebrannten Bearbeitungszentrum ausgebaut und den Inhalt gerettet. So kann die Schreinerei auf ihre bereits vorhandene Daten- und Programmstruktur zurückgreifen, ohne alles wieder neu aufzubauen.
Nachdem man mit der Programmierung mit Wood-Wop und dem Weeke-Bearbeitungszentrum zufrieden war, der preisliche Rahmen stimmte und man mit dem Homag-Vertiebspartner Reinhold Rogage von Wotec aus dem nahe gelegenen Rennerod gut zurecht kommt, hat sich die Schreinerei für eine durchgängige Lösung aus der Homag-Gruppe entschieden. Aus der „Practive“-Maschinenserie für das Handwerk haben die Unternehmer die Plattenaufteilsäge „Holzma HPP 72“, die Kantenanleimmaschine „Homag KAL 310“ sowie das Bearbeitungszentrum „Weeke Venture 3“ ausgewählt. Die Plattensäge ist geleast, die beiden anderen gekauft.
Die investitionsentscheidenden Anforderungen an die Plattensäge waren die Fähigkeit zu sauberen Fertigzuschnitten und eine integrierte Zuschnittoptimierung.
Vorgabekriterien für die Kantenanleimmaschine waren die Verarbeitung von Endformatzuschnitten und eine komfortable Programmauswahl für alle Bearbeitungsaufgaben. Vor dem Aufbringen des Kantenmaterials sollte die entsprechende Dicke von der Platte abgefräst werden. Weiterhin sollte die Maschine für die Bearbeitung von Postformingteilen ausgelegt sein.
Das Bearbeitungszentrum verfügt jetzt nicht mehr über drei, sondern über vier Achsen, was bei nicht rechtwinkligen Teilen, wie sie im Ladenbau häufig vorkommen, das Umspannen für einige Bearbeitungsschritte erspart. GM

Schreinerei Manfred Johann

Die Schreinerei hat sich auf Ladenbau und Innenausbau spezialisiert und beschäftigt 20 Mitarbeiter auf einer Produktionsfläche von 1200 m2. Manfred Johann GmbH Primstalstraße 64 66636 Theley Tel.: (06853) 50150, Fax: 501520 www.mjohann.de
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