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Dr. Bernhard Dirr vom VDMA im Interview

Dr. Berhard Dirr OPC UA
Sprechen Maschinen bald izy?

Sprechen Maschinen bald izy?
Sieben der führenden Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen werben unter dem Namen »woodworking made izy« für einen Standard für den Datenaustausch von Maschinen. Dr. Bernhard Dirr vom VDMA sagt, was es damit auf sich hat.

 

Herr Dr. Dirr, sprechen unsere Maschinen bald izy?

Nein, die Sprache heißt OPC UA. Izy, oder genauer »woodworking made izy« ist nur der Name der Kampagne, die für den neuen Standard wirbt. Der OPC-UA-Standard beschränkt sich nicht nur auf Maschinen für die Holzbearbeitung, er regelt den Datenaustausch für alle Maschinen.

Was ist denn OPC UA genau?

OPC UA ist die Weltsprache der Produktion, eine Kommunikationsplattform, die sicherstellt, dass zukünftig alle Maschinen und Anlagen auf der gleichen Grundlage und in der gleichen Sprache miteinander sprechen können.

Das geht also weit über die Holzverarbeitung hinaus und wir im VDMA haben es uns zur Aufgabe gemacht, für den gesamten Maschinenbau, also beispielsweise auch für andere Sparten wie die Robotik oder Kunststoff- und Gummimaschinen eine einheitliche Sprache zu definieren. Der VDMA hat das initiiert und treibt es beherzt voran.

Was steuert der Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen, dessen Geschäftsführer Sie sind, dazu bei?

Wir arbeiten bereits seit fünf Jahren daran, die Informationen, die speziell Maschinen für die Holzbearbeitung empfangen oder absenden können zu strukturieren und zu standardisieren.

Dazu hat sich eine Gruppe von sieben führenden Herstellern von Holzbearbeitungsmaschinen aus dem In- und Ausland zusammengetan.

Aus welchen Ländern kommen die Teilnehmer und wer gehört dazu?

Sie kommen aus Deutschland und Italien. Mit dabei sind Biesse, Bürkle, Homag, Ima Schelling, SCM, Weber und Weinig.

Welchen Nutzen bringt denn OPC UA Tischlern und Schreinern?

Der Holzverarbeiter soll mit OPC UA seinen Betrieb ohne aufwendige Schnittstellenprogrammierung viel leichter und effizienter automatisieren können. Ein treffender Vergleich ist die USB-Schnittstelle in der PC-Welt. Wollte man früher einen Drucker installieren, so musste man von einer Diskette Treiber installieren und das Gerät anmelden.

Heute geht das über USB viel einfacher. Der Anwender steckt den USB-Stecker in den PC ein, und der Drucker meldet sich selbstständig an. Außerdem sagt er: »Hallo, ich bin ein Drucker, bewältige zwölf Seiten pro Minute und im übrigen geht mein Toner bald zur Neige.« Die Grundidee ist, dass sich moderne Maschinen selbst in ein System einbringen, sich vorstellen und ihre Informationen allen Teilnehmern des Systems anbieten.

Wie weit ist denn die Definition der Schnittstelle vorangeschritten?

Die vertikale Kommunikation, also der Austausch etwa mit einem übergeordneten Fertigungsleitsystem funktioniert schon sehr gut. Anspruchsvoller ist der horizontale Austausch zwischen den Maschinen. Da ist Echtzeit gefordert. Daran arbeiten wir noch.

Das Interview mit Dr. Bernhard Dirr vom VDMA führte dds-Redakteur Georg Molinski


»OPC UA ist die Weltsprache der Produktion,
eine Kommunikationsplattform, die sicherstellt,
dass zukünftig alle Maschinen und Anlagen auf der gleichen Grundlage und in der gleichen Sprache
miteinander sprechen können.« Dr. Bernhard Dirr

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