Kuka-CNC lässt den Roboter CNC-Programme ausführen. Gegenüber der reinen CNC-Maschine bringt das einen größeren Arbeitsbereich, höhere Flexibilität, niedrigere Investitionskosten und die sechsachsige Bearbeitung.
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Viele Schreinereien und Tischlereien möchten den Weg in die durchgängige Fertigung gehen, stehen dabei jedoch vor Hindernissen wie knappem Budget...
Bisher erledigte der Industrieroboter vor allem Handlingarbeiten oder bearbeitete Serienprodukte nach. Er diente beispielsweise zum Auf- und Abstapeln an einer Maschine, zum Schleifen oder Polieren von Wasserhähnen und Armaturen oder zum Besäumen und Zuschneiden, Putzen und Entgraten von Gussteilen.
Es gibt zwar CAD-/CAM-Lösungen zum Offline-Programmieren von Robotern, jedoch fehlte bisher die Durchgängigkeit der Prozessdaten bis zur Robotersteuerung. Ein Postprozessor musste die CNC-Programme in die jeweilige Robotersprache übersetzen. Dabei gingen Informationen verloren, weil die Robotersprachen nicht alle CNC-Funktionen kennen. Diese Probleme gibt es mit »Kuka-CNC« nicht, weil diese Robotersteuerung über einen eigenen CNC-Kern verfügt.
Neue Anwendungsfelder
Kuka-CNC lässt den Roboter CNC-Programme nach DIN 66025 abarbeiten. Dem Anwender steht der komplette Standardcode-Umfang zur Verfügung. Dazu gehören G-Funktionen, M-/H-/T-Funktionen, lokale und globale Unterprogramme, Steuersatzstrukturen, Schleifen, usw. Damit ergeben sich folgende neue Anwendungsfelder:
- Fräsen von Formteilen
- Polieren und Schleifen von Formteilen
- Spritzen komplexer Bauteile
- Beschneiden komplexer Bauteile
- Laser-, Plasma-, Wasserstrahlschneiden
Durch die direkte Einbindung des CNC-Kerns auf der Robotersteuerung wird der Roboter zu einer Bearbeitungsmaschine mit offener Kinematik, die die Vorteile eines Industrieroboters wie zum Beispiel der große Arbeitsbereich, die hohe Flexibilität, niedrige Investitionskosten und die sechsachsige Bearbeitung mit den Vorteilen einer CNC-Steuerung wie G-Code-Programmierung, CNC-Benutzeroberfläche, Werkzeugradiuskompensation, große Punktevorausschau, erweiterte Spline-Bahnplanung und komfortable Werkzeugverwaltung kombiniert.
Das CNC-Know-how reicht
Der eingebundene CNC-Kern ermöglicht zudem eine direkte Verarbeitung des CNC-Programms auf der Robotersteuerung. Sowohl CAD-/CAM-Programmierer als auch CNC-Maschinenbediener können somit mit ihrem bestehenden Know-how einen Industrieroboter programmieren und bedienen. Eine Vorschau auf die abzufahrende Bahn mit mehr als 500 Punkten ermöglicht es dem Roboter, vor allem Geschwindigkeiten konstant zu halten und Beschleunigungs- und Bremsrampen optimal einzustellen. Diverse Spline-Interpolationen im CNC-Kern verbessern auch die Bahngenauigkeit.
Zwei Betriebsarten
Der Roboter lässt sich für unterschiedliche Anwendungen zwischen dem CNC-Betrieb und einem herkömmlichen Roboter-Betrieb umschalten. Dadurch lässt sich für den jeweiligen Prozess die ideale Steuerungs-, Programmier- und Bedienumgebung auswählen.