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OneQrew-CEO Dominik Hartmann im Interview

Dominik Hartmann von OneQrew im Interview
OneQrew-CEO Dominik Hartmann im Interview

Bekannte Marken wie Digi-Software, Extragroup, M-Soft und P-Software und Service gehören jetzt zu OneQrew. Insgesamt sind es 14 Unternehmen und über 20 Gesellschaften, die Dominik Hartmann vereinigt hat. Im Gespräch mit Christian Gahle erläutert er die nächsten Schritte.

 

Die OneQrew ist vielerorts als Aussteller präsent, zuletzt im Februar auf der Messe digitalBAU in Köln und im März in Nürnberg auf der Holz-Handwerk. Aufgrund des bewusst vorsichtigen Umgangs mit den etablierten Namen Extragroup Digi-Zeiterfassung und PSS, nehmen bislang wenige in der Holzbranche die Marke OneQrew wahr. Warum das noch so ist, was es Neues gibt, und wie er die Branche einschätzt, bespricht Geschäftsführer Dominik Hartmann mit Christian Gahle.

In der OneQrew werden zahlreiche Softwareprodukte für Tischler und Schreiner entwickelt. Warum ist die »OneQrew« als Marke in der Branche dennoch so wenig bekannt?

Insgesamt haben wir rund 27 000 Kunden. Trotzdem wird kaum einer sagen: »Ich nutze OneQrew.« Wir bleiben unseren Marken treu. Bislang sind Digi Zeiterfassung, Extragroup, M-Soft usw. eigenständig in der Branche und auf Messen vertreten. Auch die Teams arbeiten noch an ihren ursprünglichen Standorten.

Wie wird es weitergehen?

Kunden orientieren sich an den ihnen bekannten Marken. Ein Beispiel, das belegt wie schwer es ist, einen Namen zu wechseln, haben wir im eigenen Unternehmen: Als sich Carsten Pinn, Gründer der PinnCalc GmbH, aus dem Geschäft herausnehmen wollte, hat er die Marke von seinem Namen getrennt. Doch trotz vergleichsweise hohem Marketingaufwand für »P-Software und Service« spricht bis heute jeder von »PinnCalc«. Mit OneQrew gehen wir daher den langen Weg. Inzwischen ergänzt der Slogan »Wir sind Teil der OneQrew« jeden Auftritt der Einzelmarken. In Zukunft gibt es dann auch gemeinschaftlich entwickelte oder ganz neue Softwareprodukte, die direkt unter OneQrew vermarktet werden. Die heute noch starken Marken treten dann mehr und mehr in den Hintergrund.

Welche Synergien haben sich aus dem Zusammenschluss ergeben?

2023 war ein Jahr der Konsolidierung. Das Zusammenwachsen und der Aufbau von neuen Strukturen sowohl zwischen den Menschen und den innerbetrieblichen Prozessen als auch zwischen den IT-Systemen braucht Zeit. Mit einem neuen Führungsteam (dazu später mehr) und ausreichend Kapital im Hintergrund werden wir 2024 wieder richtig durchstarten.

Speziell zu Tischlern/Schreinern haben Sie eine enge Verbindung?!

Ja, hier gibt es wirklich innovative Betriebsinhaber! Mit Einzelnen stehe ich in regem Austausch und höre mir deren Erwartungen und Herausforderungen ganz genau an. Nicht alles können wir direkt umsetzen. Und manches macht vielleicht für den Handwerker, nicht aber für uns wirtschaftlich Sinn. Aber insgesamt entwickeln wir uns gemeinsam mit der Branche weiter.

Wie schätzen Sie die Situation im Handwerk ein?

In Bezug auf die Tischler/Schreiner ist ja die Tendenz zu eher größeren Betrieben unübersehbar. Während die Anzahl der Tischlereien kontinuierlich sinkt, bleibt die Zahl der Beschäftigten hier weitgehend stabil. Die Zahlen sind bekannt.

Uns interessieren aber auch weitere Details. So erheben und erfragen wir in der Branche noch weitere Kennzahlen.

Sie meinen den soeben von Ihnen veröffentlichten »3. Preisatlas«?

Ja, dazu haben wir im Dezember 2023 wieder 543 deutsche Handwerksbetriebe aus unserer umfassenden Kundendatei befragt. Damit erhalten wir ein wirtschaftliches Gesamtbild und erkennen durch die wiederkehrende Erhebung echte Tendenzen. So sind seit unserer letzten Umfrage die Netto-Stundensätze für Meister und Techniker im bundesweiten Durchschnitt auf 69,29 Euro gewerkeübergreifend gestiegen. Die Gesellen-Stundensätze sind mit 60,85 Euro davon nicht mehr weit entfernt.

Wenn diese Steigerungen auch an die Angestellten weitergegeben werden, ist ja allen gedient …

Ja und nein, denn es bedeutet erst mal, dass die Handwerksleistung für den Kunden teurer wird. Dieses Dilemma lässt sich meiner Meinung nach nur durch Produktivitätssteigerungen lösen.

Wie meinen Sie das?

Können Handwerker einen Auftrag schneller erledigen, bleibt der Preis für den Kunden auch bei höheren Stundensätzen gleich. Außerdem werden im Betrieb zeitliche Kapazitäten frei. Der Tischler kann also mehr Aufträge in derselben Zeit ausführen. Zudem müssen unproduktive Stunden minimiert werden.

Haben Sie dazu konkrete Ansätze?

Der Schlüssel zu mehr Produktivität liegt im Einsatz moderner Technologie. Tools für Angebote, Rechnungsstellung, Zeiterfassung und smarte Apps statt Zettelwirtschaft in Werkstatt und Büro können Prozesse beschleunigen und für mehr Struktur und Ordnung im Handwerksunternehmen sorgen.

Und welche Rolle spielt dabei die künstliche Intelligenz?

KI läuft vor allem im Hintergrund. Plakative, publikumswirksame Lösungen wie ChatGPT müssen erst noch in bestehende Branchensoftware implementiert werden. Dazu braucht es in der Regel cloudbasierte Systeme, schon aus Sicherheitsgründen. Diese sind in Kleinunternehmen aber noch lange nicht Standard. Hier liegen noch große Entwicklungen – und große Chancen – vor uns.

Das Gespräch führte Christian Gahle.


»Der Schlüssel zu mehr Produktivität liegt im Einsatz moderner Technologie«

Dominik Hartmann, Co-CEO, OneQrew GmbH


Steckbrief

Software: OneQrew GmbH
79104 Freiburg
www.oneqrew.com

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