Authentisch reproduzierte Hölzer sind nur noch eine von vielen Zutaten für die Komposition eines neuen Dekors.
Bei der Entwicklung neuer Dekore geht es nicht mehr allein darum, eine Holzart so authentisch wie möglich zu kopieren. Wie schon die Neuvorstellungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, lösen sich die Elemente Farbe und Struktur mit zunehmender Eigenständigkeit aus ihrem natürlichen Kontext heraus. Entweder um diesen zu verstärken oder um ein völlig neues Produkt zu schaffen. Günter Roth, Skai furniture: »Entscheidend ist allein ein markanter, eigenständiger Charakter sowie die Fähigkeit, mit Maserung, Farbigkeit und Struktur stimmige Kompositionen zu kreieren, die den Zeitgeist exakt treffen.« Dem Zeitgeist ist es nämlich egal, so lässt sich folgern, ob für ein Dekor Eiche aus dem Spessart oder Pinie aus Italien reproduziert wurde. Entscheidend ist, ob das Gesamtkunstwerk gefällt. Und das lässt oft nur noch mit Mühe erkennen, welche Holzart Pate stand. Auch die Kombination eines Holzdekors mit Unifarben, die Kombination von Unifarben mit der Maserung markanter Hölzer oder eine völlig frei kreierte Porenstruktur auf Holzreproduktionen und Unis sind erlaubt. Dieser Vielfalt, noch potenziert durch die Fantasiedekore aus dem Digitaldrucker, trotzt der Wunsch nach dem vermeintlich Echten: Dekor, das aussieht wie Holz. Egger spricht hier von »Neuer Natürlichkeit«. Ob aus dem Zeitgeist womöglich ein leises Unbehagens spricht über die allzu freie Neuordnung der Elemente? JN
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Sind 15 cm ein Muss?
