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Anpassungsfähig

Technik
Anpassungsfähig

Moderne Beschläge machen Möbel beweglich, sodass der Nutzer sie an seine sich ständig ändernden Bedürfnisse anpassen kann. Im zweiten Teil der dds-Serie „Die Mobilmacher“ von Cornelia Hackenbruch geht es um das Strecken, Schwenken und Versenken.

Bewegung steht im Mittelpunkt modernen Möbeldesigns. Tische wachsen und schrumpfen so, wie die Nutzer es momentan wünschen. Funktionsmöbel bieten den totalen Überblick und einen ergonomisch optimierten Zugriff auf den Schrankinhalt. Als ausgeklügelte Ordnungshüter verstauen sie Vorräte und Technik im Wohnzimmer oder im Büro und rücken sie bei Bedarf für einen bequemen Zugriff heran.

Tischlein streck dich
Trotz seiner schlichten Grundkonstruktion – Platte und Bein(e) – regt der Tisch immer wieder zu fantasievollen Kreationen an. Mit Formen, Materialien und Farben lässt sich ebenso spielen wie mit seinen Maßen – raffinierte Mechaniken machen es möglich. Ausziehführungen und Klappbeschläge lassen den Tisch über sich hinaus wachsen. Tischauszugführungen gibt es für Zargen- und Kulissentische, teils in Kombination mit Klappenversenkbeschlägen oder Schiebeklappenbeschlägen.
Der Zargentisch verfügt über ein einteiliges Tischgestell und bleibt beim Ausziehen der Tischplattenhälften unverändert. Beim Kulissentisch sind zwei Tischplattenhälften jeweils mit einem Gestellteil fest verbunden, sodass man die Platten mitsamt den Beinen auszieht. Ob rund, oval oder rechteckig, mit Säule, Beinen oder Wangen, das Angebot an Ausziehführungen erlaubt unterschiedlichste Lösungen.
Je nach Konstruktion kann man die Einlegplatten bei Zargentischen auch im Zargenkasten aufbewahren. Wird die Ausziehführung mit einem Klappen-Versenkbeschlag kombiniert, kann die Platteneinlage eingeschwenkt und versenkt werden.
Wo die Räumlichkeiten für einen großen Ausziehtisch zu eng sind, erweisen sich Ausziehführungen mit einseitigem Kopfauszug als Platz sparende und dennoch komfortable Alternative, weil die fixe Kopfseite an einer Wand stehen bleiben kann.
Klapptische lösen Platzprobleme: z.B. im Caravan oder Boot oder überall dort, wo die Zentimeter fehlen, um einen konventionellen Tisch zu integrieren. Mit Klappkonsolen kann man stabile und Raum sparende Lösungen konstruieren, die sich – benötigt man sie nicht – extrem schlank machen. Die Konsolen gibt es in verschiedenen Ausführungen für unterschiedliche Plattenmaße und -gewichte.
Der bequeme Griff in den Oberschrank
Oberschränke gehören aufgrund ihrer schlechten Zugriffsmöglichkeiten zu den Problemzonen in Küche und Bad. Leichter zugänglich und übersichtlicher sind Oberschränke, die mit Lift- oder Schwenkbeschlägen ausgestattet sind. Der Liftbeschlag, der an einer individuell gestaltbaren Holzkonstruktion befestigt und in den Schrankkorpus integriert wird, ermöglicht es, den kompletten Schrankinhalt in bequeme Reichweite des Nutzers herauszuschwenken. Und was sich in der Küche als praktisch erweist, kann auch in raumhohen Schranksystemen im Wohn- und Schlafzimmer dazu beitragen, den Zugriff auf den Schrankinhalt zu vereinfachen.
Raffiniert versenken
Wenn Geräte gerade dort stehen, wo es auf jeden Zentimeter Arbeitsfläche ankommt, bieten Schwenkbeschläge Nutzenvorteile. Als klassische Beispiele für Schwenkmechaniken stehen der versenkbare Allesschneider, das Rührgerät und der Mixer. Aber auch in Laboreinrichtungen und Arztpraxen kann man mit Schwenkmechaniken Arbeitsgeräte in Schrankelementen versenken und erst dann wieder hervorholen, wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Bei Parallelschwenkmechaniken steuern Federn die leichtgängige Bewegung. Ohne Verbindungsstreben lassen sich Parallelschwenkmechaniken breitenunabhängig einsetzen.
Das Hinterste nach vorne kehren
Systemlösungen für Eckunter-, Eckaufsatz- oder Eckhängeschränke ermöglichen es, jede Ecke komfortabel zu nutzen. Bei den Karussell-Eckschränken unterscheidet man grundsätzlich zwei Arten: Drehtüren oder mitlaufende Fronten. Hinter Drehtüren verbergen sich höhenverstellbare, kreisförmige Stellflächen – Vollkreise, Dreiviertelkreise, Segmente oder Halbkreise –, die sich unabhängig voneinander drehen lassen. Mitlaufende Fronten drehen sich in das Schrankinnere und geben so die Tablarböden frei. Bei besonders komfortablen Varianten reicht ein leichter Druck auf die Tür aus, damit sie zurückweicht und sich im Korpus mitdreht.
Die Verlagerung des Drehpunktes mach außen ermöglicht eine bessere Aufteilung des Schrankinneren, sodass sich die Karussellböden besser aufteilen und nutzen lassen. Das nicht durch eine Säule unterbrochene Drehtablar kann auch größere Gegenstände, wie Teller, aufnehmen und erlaubt einen bequemen Zugriff auf den Schrankinhalt.
Drehbeschläge rücken auch die unübersichtliche und schwer zugängliche Tiefe von Kleider- und Garderobenschränken in den unmittelbaren Zugriff des Nutzers. Denn das Innenleben lässt sich um 360° drehen und holt genau den benötigten Bereich in Griffnähe. Bei Schränken in Hotelzimmern, in denen immer noch Einlegeböden und das klassische Schrankrohr dominieren, bietet eine solche Beschlaglösung anspruchsvollen Gästen praktischen Komfort.
Im nächsten Teil dieser Serie geht es um kombiniertes Ausziehen und Schwenken.
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