Westag-Türen: Figliuzzi und Sasse erläutern die Strategie

Auf der BAU zeigte die Westag AG aus Rheda-Wiedenbrück ein vielschichtiges Türenprogramm für den gehobenen Innenausbau. dds-Chefredakteur Christian Gahle ist nun nach Ostwestfalen gereist und hat sich vor Ort die neue Kollektion und die damit verbundene Unternehmensstrategie von Salvatore Figliuzzi, Prokurist und Leiter Marketing & Strategie, und Alexander Sasse, Leiter des Produktmanagements, erläutern lassen.

Wir stehen hier in Rheda-Wiedenbrück inmitten des ehemaligen Bau-Messestandes. Was sagt das aus?

Figliuzzi: Unser Messestand war auf der Bau in München eines der häufigsten Film- und Fotomotive. Die Besucher konnten dort Türen im Raum und deren Wirkung erleben und immer wieder neue, überraschende Einblicke aus verschiedenen Blickwinkeln gewinnen. Dieses erfolgreiche Konzept setzen wir nun auf unserem Werksgelände in der Alten Fügerei – Gebäude F10 – fort. Die Ausstellung steht Kunden nach Absprache zur Verfügung!

Sasse: Generell entwickeln und produzieren wir ja durchweg hochwertige, langlebige Produkte, die nicht so schnell ersetzt werden müssen. Das beweisen unsere Messeexponate nach einer intensiven Beanspruchung vor Ort und zahlreichen Transporten. Diese bereits in der Konzeptionsphase geplante Anschlussverwendung von mehr als 70 Prozent
des Stands ist zudem Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie und schont Ressourcen.

Robust und edel: Oberflächen für Westag-Türen

Auffällig ist die vielfältige Darstellung von Westag-Türen mit Fenix-Oberflächen. Wie kommt es dazu?

Figliuzzi: Fenix ist aus dem exklusiven Interior-Design nicht mehr wegzudenken. Tischler und Schreiner nutzen diesen Werkstoff gerne für Möbeloberflächen. Unter dem Titel »A warm welcome« haben wir nun 14 kraftvolle Uni- und Metallfarben im Türenprogramm. Das übrigens als einziger Hersteller! Denn Fenix kommt aus unserer Broadview-Unternehmensgruppe und steht uns daher für die Türenfertigung exklusiv zur Verfügung.

Welche technischen Besonderheiten bieten die Fenix-Oberflächen?

Sasse: Die Eigenschaften sind einzigartig! Auf Möbeln wie auf Türen überzeugt das extrem matte Material mit Anti-Fingerprint-Effekt. Die Fenix-Doors-Kollektion ist zudem mit allen Funktionen einer hochwertigen Objekttür kombinierbar, von Nassraum bis Feuerschutz. Die Oberfläche wird mit einem Elektronenstrahlhärtungsverfahren gebildet. Daraus entsteht eine Struktur, die mit Lackieren oder ähnlichen Verfahren nicht erreicht wird. Und aufgrund dieser dicht geschlossenen Acryloberfläche sind die Türen gut zu reinigen. Oberflächliche Mikrokratzer lassen sich durch feuchte Hitzeeinwirkung wieder entfernen.

Spielt dieses thermische Reparieren in der Praxis tatsächlich eine Rolle?

Sasse: Ja. Dazu braucht es keine Spezialkenntnisse. Der Tischler/Schreiner kann leichte Kratzer auf den Türen mit einem Bügeleisen und einem feuchten Tuch schnell beheben.

Hightlights aus der Broadview-Gruppe

Sie nutzen für die Westag-Türen mehrere Oberflächenwerkstoffe aus der Unternehmensgruppe. Wie lassen sich diese untereinander kombinieren?

Figliuzzi: Sehr gut! Bei uns muss in erster Linie das Türblatt zur Zarge passen. Das sorgt für ein stimmiges Gesamtbild. So ist die Oberfläche beispielsweise farbgleich kombinierbar mit der neuen stoßfesten Kante ProEdge mit der Beanspruchungsgruppe S. Daneben haben wir die extrem matten Metalloberflächen aus Fenix-NTA im Programm. Zur Auswahl stehen ein Silber-, Stahl- und Goldton. Mit schwarzen Kanten, Zargen und Beschlägen kombiniert entsteht ein hochwertiger Look. Je nach Modell verleiht eine Eiche-Echtholzkante der Funktionstür ein wohnliches Erscheinungsbild.

Sasse: Zum ersten Mal – und exklusiv – bieten wir die matten Metalloberflächen von Homapal auf Türen an. Hier gibt es einen Bronze-, einen Rosé-Gold- sowie einen Kupferton. Damit schaffen wir gemeinsam neue Möglichkeiten in der Gestaltung von exklusiven Wohnräumen und repräsentativen Objekten. Das spezielle Herstellungsverfahren der Scratch-Resistant-Matt-Technologie macht die Oberflächen widerstandsfähig gegen Kratzer und verleiht ihnen zusätzlich einen faszinierenden Tiefeneffekt.

Wie passen Ihre HPL- und CPL-Oberflächen zu diesem Sortiment?

Sasse: Selbstverständlich entwickeln wir auch die beliebten Klassiker weiter. Elf neue HPL-Dekore ergänzen jetzt unser Getalit-Türenprogramm. Insgesamt umfasst dieses nun 68 Uni- und 24 Holz-Dekore. In der Portalit-Kollektion stehen nochmals sechs Uni- und 20 Holz-Dekore als zeitgemäße CPL-Oberflächen zur Wahl.

Figliuzzi: Bauherren, insbesondere im Objektgeschäft, denken kostenoptimiert. Fenix ist unser Werkstoff für die höchsten Ansprüche an Funktionalität und Gestaltung, vor allem in repräsentativen Räumen. Durch die Kombination mit dekorgleichen HPL-beschichteten
Türen für Nebenräume oder in nicht-öffentlichen Bereichen, lassen sich Projektkosten anwendungsoptimiert planen und umsetzen.

Farbe bringt Orientierung ins Objekt

Wie steht es um Ihr bisheriges Lacktürensortiment?

Sasse: Unter dem Label »Westalack« vertreiben wir seit über zwanzig Jahren hochwertig Innentüren. Diese Serie mit siebenfacher Lackierung auf Wasserbasis und lösungsmittelfreien UV-Acryllacken heißt nun »Westalack Premium«. Hier sind zwei weitere Oberflächen hinzugekommen: »Westalack Soft«, mit einem weichen Finish-Lack, und die kostenorientierte »Westalack Smart«. Zudem ergänzen wir mit neuen Prägungen unser Einstiegssortiment. Mit der Option, die Türen nicht nur in Weiß, sondern auch in Grautönen oder in Schwarz zu wählen, bieten sich weitere Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung.

Welche Trends sehen Sie bei den Holz- und Farbdekoren?

Figliuzzi: Während Eiche in den vergangenen Jahren das Interieur-Design unangefochten dominiert hat, gewinnt Nussbaum aktuell immer mehr an Bedeutung, auch weil es sich hervorragend mit Schwarz und den aktuellen Trendfarben kombinieren lässt.

Sasse: Unsere Uni-Töne treffen vor allem im Bildungsbereich auf hohe Nachfrage. Kräftige Farben tragen nicht nur zu einer kindgerechten Umgebung bei, sondern sie bieten auch Orientierung. Dazu passend haben wir das »Semento«-Dekor in Betonoptik aufgenommen.

Das Interview führte Christian Gahle.