Die Möbel der Desk-Kollektion des Frankfurter Labels Morgen begeistern in ihrer puristischen Anmutung. Mit der auf 12 mm reduzierten Materialstärke zeigten Sabine Mühlbauer und Thomas Tritsch im Jahr 2005 einen Stil, der auf der Möbelmesse noch in der Vorpubertät steckte: Minimal statt Mega.
Die Morgen Desk-Kollektion aus 12 mm dicker, mit Phenolharz beschichteter Multiplexplatte ist ein noch junges Kind der Architektin Sabine Mühlbauer und des Künstlers Thomas Tritsch. Durch perfekte Statik bei reduzierter Materialstärke sind die Möbel sehr leicht. Die Konstruktion aus dünnen Wandungen und offenem Raum erzeugt Lust auf subtile Einblicke.
Den Anfang machte im Jahr 2005 der eigentliche »Desk«, der formal einem klassischen Schreibtisch ähnelt, durch die Umsetzung aber eine futuristische Anmutung erhält – etwa so, als habe man es nur mit der Hülle des Möbels zu tun. Hierdurch entsteht eine unerhörte Faszination. Reduktion auf das Wesentliche in der Form und ein Minimum an Material zeichnen viele Möbel aus. Hier scheint die Hülle des Möbels gleichsam seine Idee, sein Urbild abzubilden, was durch die weiße Oberfläche des Möbels geschickt verstärkt wird.
Im Jahr 2006 folgten High Desk, ein Stehpult mit offenem Fach, und Wall Desk, wandhängende Korpuselemente mit viel Stauraum. Verdoppelt und auf Beinen heißt das Möbel dann Floor Desk und ist ein kleines Sideboard.
Die gesamte Desk-Familie ist für den Privatbereich entwickelt worden und war im Januar 2007 auf der Möbelmesse in Köln zu sehen. Wer damit wohnen möchte? Puristen weniger, denn offene Fächer wirken bestückt gar nicht mehr so puristisch. Kreative vielleicht, für die ein weißes Blatt Papier die freudige Aufforderung bedeutet, den Weißraum mit Leben zu füllen?! JN
Service Morgen Studio
1997 gründeten Sabine Mühlbauer und Thomas Tritsch in Frankfurt am Main das Morgen Studio. Schwerpunkte: Design, Möbelmanufaktur, Raumkonzeption und Architektur. Insgesamt 12 Mitarbeiter. Weitere Möbelserien: www.morgen.org
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»Grisperl« – weniger ist mehr
