Wettbewerb »Holz aus Bayern« zum Thema flexible Möbel

Flexible Möbel waren gefragt: Im November 2023 zeigten 13 kreative bayerische Innungsschreiner ihre Ideen dazu in einer Sonderschau auf der Messe »Heim und Handwerk« in München. Bei »Holz aus Bayern« kommen heimische Hölzer zum Einsatz, die oft einen Bezug zum jeweiligen Schreiner haben: Ein vom Brennholz geretteter Stamm, die Umarbeitung eines Stücks aus Familienbesitz – viele Geschichten des Wettbewerbs haben darin ihren Ursprung.

Als langjähriges Jurymitglied freut man sich über alte Bekannte und neue Gesichter, ganz besonders aber über verlorene Söhne: Opas alte Kreissäge in der Ausstellung, mit Altholz zum Möbel erweitert und mit einer Glühbirne in der Spanhaube, dafür gibt es nur eine Erklärung – er hat es wieder getan! Viermal war Richard Siegler unter den Preisträgern: mit Sarg und Klohäusle, mit Holz, das durchs Feuer gegangen ist, und einem Apfelbaumtorso mit Uhrwerk. Doch nach der Berufung in den Vorstand des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern 2021 wollte er nicht mehr mitmachen, es könnte ein Geschmäckle haben, wenn ein Mitglied des Vorstands einen Preis abräumt. Ob es nun daran lag, dass ich den fehlenden Humor bei den Wettbewerbsbeiträgen beklagt habe oder ob ihm das selbst aufgefallen ist – Richard Siegler hat offenbar eingesehen, dass er bei diesem Wettbewerb mit oder ohne Preis gefragt ist: Die Jury hat Opas alte Kreissäge eindeutig als »Möbel mit Geschichte« und weniger als »flexibles Möbel« identifiziert, doch wichtiger ist, dass der Schalk wieder mit dabei war, allein darauf kommt es an.

dds-Redakteur Johannes Niestrath freut sich jedes Jahr auf den Wettbewerb »Holz aus Bayern«! Wechselnden Themen mit kreativem Potenzial zu begegnen, ist eines, doch erst der Humor gibt den Beiträgen ihre Würze.