Gerrit Rietveld war Architekt und Designer in den Niederlanden. Der gelernter Tischler gehörte der dem Bauhaus verwandten Künstlergruppe De Stijl an und entwickelte mehr als 250 Möbel. Der Sessel für das Amsterdamer Warenhaus Metz & Co entstand
im Besatzungsjahr 1942. Da Gerrit Rietveld nicht der Deutschen Kulturkammer beitreten wollte, einer von den Nationalsozialisten kontrollierten Organisation, durfte er seinen Entwurf nicht produzieren lassen. Auf Grundlage von Skizzen und Prototypen hat nun 75 Jahre später die von Rietvelds Enkel gegründete Firma Rietveld Originals das Möbel hergestellt: Der Sessel war zur IMM 2017 in der Designpost Köln beim Vertriebspartner Spectrum zu sehen. Anders als im originalen Entwurf besteht die Sitzfläche nicht aus Holzlamellen, die wohl auch der Materialknappheit während des Krieges geschuldet waren: PU-Schaum ist ein Zugeständnis an modernen Sitzkomfort und heutige Fertigungsmethoden. »Ich bin stolz auf das Ergebnis, ein wahrer Rietveld«, freut sich Titus Darley, Geschäftsführer von Rietveld Originals über ein Werk,
das 75 Jahre nach seiner Entstehung im Wortsinn aus der Zeit gefallen ist. –JN
Gerrit Rietveld 1888–1964
Der Niederländer war Schreiner, Designer und Architekt, Mitglied der Künstlergruppe
De Stijl und hat über 250 Möbel entworfen.
Zeit für das Wesentliche
