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Oase im Großraumbüro

Innenausbau
Oase im Großraumbüro

Eine typische Bürolandschaft aus den frühen 1980er-Jahren erfährt durch individuell gestaltete Kommunikationsinseln eine funktionale und formale Aufwertung. Ausbauten und Trennwände hat der Schreiner angefertigt.

Wie ein wohldosiertes Gewürz einem geschmacklich etwas farblosen Gericht zu Identität verhelfen kann, so erhalten die beiden Etagen eines Böblinger Großraumbüros durch einen gestalterischen Kunstgriff des Stuttgarter Planungsbüros Münzing mehr Format. Die beiden sogenannten 3-K-Zonen für Gespräche, Kaffeepausen und Versammlungen sind in der Mitte der Büroetagen als Oase im Einerlei der Schreibtische angeordnet, raumbildend geben sie Halt in der Hüllenlosigkeit und schaffen soziales Leben. Als Gegenpol zum Einheitsdesign der Arbeitsplätze wirken die individuellen Einbauten von der Friedrich Hanselmann KG wie eine belebende Erfrischung. Auch die Profile der Glasfassade sind von Schreinerhand gefertigt und nicht wie häufig Derivate eines Systemgebers. Anders als erwartet sind die Kosten sogar geringer als für ein vergleichbares Trennwandsystem: Unser Detailbogen gibt auf Seite 21 Einblick in die Konstruktion, die ohne Aluminium auskommt und durch MDF-Hohlkörper flexibel modifizierbar ist.

Im Inneren des verglasten Kubus ist das prägende gestalterische Element ein ursprünglich als Bücherregal geplanter Hohlkörper mit dynamisch verzweigter Ausrichtung. Die beleuchteten Nischen der Korpuselemente aus lackierter MDF sind in Sen (landläufig auch Sen Esche) furniert, das mit seiner feinen Maserung einen exklusiven Akzent setzt. Nach der Fertigstellung des Kubus haben sich die Mitarbeiter so schnell an die besondere Atmosphäre des Innenraums gewöhnt, dass sie die Regale unbefüllt ließen und die Raumplastik in der Reizüberflutung ihrer Arbeitsplätze als Ruhepol erhalten haben. Für Events sind unterschiedliche Lichtszenarien über ein BUS-System steuerbar, ebenso Sound und Beamer.
Im Randbereich des Großraumbüros wurden auf beiden Etagen Zonen für die Anforderungen von Konferenzen und Schulungen eingerichtet. Insbesondere der Schallschutz wurde für die Planer zu einer Herausforderung, da die baulichen Gegebenheiten der abgehängten Decke und des Doppelbodens aus Stahlblech mit aufliegender 40-mm-Multiplexplatte nicht zur Disposition standen – bauen im Bestand erfordert Kompromisse. Die Rahmenprofile aus lackierter MDF sind eine Entwicklung des Büros Münzing, detailliert wurden sie zusammen mit der Firma Hanselmann. Die Blenden neben den Türen sind durch Keku-Beschläge für Installationen revisionierbar.
Die Lamellendecke mit integrierter Beleuchtung, Rauchmelder, Sprinkleranlage und Temperaturfühler setzt mit ihrer in die Vertikale aufgelösten Fläche einen grafischen Akzent und zoniert auf diese Weise den Raum. Die Module sind ebenfalls revisionierbar. JN

Planung und Innenausbau
büromünzing 70174 Stuttgart Tel.: (0711) 63-1668, Fax: -62177 www.bm3dk.com Projektleitung: Thomas Streitberg
Friedrich Hanselmann KG 75389 Neuweiler Tel.: (07055) 9282-0, Fax: -20 www.hanselmann-innenausbau.de
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