Verlässlicher Brandschutz mit Pyrolan Expand von Adler

Brandschutz von Holz ist meist nur mit technisch aufwendigen Lösungen möglich. Das Holz wird beispielsweise mit Gipskarton verkleidet, wodurch dann die natürliche Anmutung des Holzes komplett verloren geht. Adler hat mit Pyrolan Expand eine Brandschutzbeschichtung entwickelt, mit der das Holz sichtbar bleiben kann. Christian Gahle sprach für dds mit Stefan Frumlacher, Anwendungstechniker bei Adler, und Andreas Fischbacher, Adler-Verkaufsleiter Deutschland Süd, über die Brandschutzbeschichtung und ihre Besonderheiten.

Für welche Anwendungsbereiche ist Brandschutz erforderlich?

Frumlacher: Besonders strenge Vorschriften in Bezug auf Brandschutz gelten beispielsweise im Messe- und Ladenbau, in Theatern und Kinos, in öffentlichen Gebäuden wie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie bei Flucht- und Rettungswegen. Im Einzelfall müssen stets die gesetzlichen Regelungen berücksichtigt werden, die im jeweiligen Land beziehungsweise Bundesland gelten.

Fischbacher: In Bereichen mit hohen Anforderungen an den Brandschutz musste bislang meist auf Sichtholzflächen verzichtet oder das Holz beispielsweise mit Gipskartonplatten verbaut werden.

Was bewirkt eine Brandschutzbeschichtung?

Frumlacher: Eine wirksame und intakte Brandschutzbeschichtung verbessert das Brandverhalten von Holz, sodass es der Hitzeeinwirkung im Brandfall viel länger standhalten kann. So wird Zeit gewonnen, um insbesondere Personen aus dem Gebäude zu evakuieren und den Brand zu bekämpfen. Darüber hinaus bleibt auch die statische Funktion von Bauteilen wie z. B. Dachkonstruktionen länger intakt.
So kann zwar nicht der Brand selbst verhindert, aber der von ihm verursachte Schaden deutlich reduziert werden.

Fischbacher: Mit einer hochwertigen Brandschutzbeschichtung wie dem Pyrolan-System von Adler ist Holz nach den gängigen Brandschutzklassen geschützt und behält gleichzeitig seine natürliche Optik.

Welche Schutzklasse kann mit Ihrem Produkt erreicht werden?

Frumlacher: Pyrolan Expand erreicht mit B-s1, d0 die beste Brandschutzklasse nach EN 13501-1, die für brennbare Baustoffe wie eben Holz und Holzwerkstoffe möglich ist. Damit eröffnet Pyrolan Expand dem modernen Holzbau zahlreiche neue Möglichkeiten. Selbst eine nachträgliche Beschichtung bereits verbauter Holzelemente im Innenbereich ist dadurch möglich, um den Brandschutz deutlich zu erhöhen.

Und wie funktioniert das?

Frumlacher: Durch eine innovative Rohstoffkombination: Bei großer Hitze bildet die Beschichtung einen Kohlenstoffschaum, der sich als dämmende Schutzschicht über das Holz legt und es von den Flammen abschirmt. Entstehung und Ausbreitung eines Brandes werden so deutlich verlangsamt.

Was gibt es beim Einsatz von Pyrolan Expand zu beachten?

Frumlacher: Damit die Beschichtung funktioniert, muss der Lackaufbau exakt eingehalten werden. Das betrifft insbesondere die nötige Schichtstärke. Dies setzt eine geeignete Ausrüstung voraus – die in der Regel aber jeder Handwerksbetrieb hat, der auch andere Lackierarbeiten ausführt. Dann ist die Beschichtung unkompliziert und vielseitig in der Anwendung. Das Produkt kann gespritzt, gestrichen oder gerollt werden. Im Spritzverfahren genügen zwei Arbeitsdurchgänge.

Fischbacher: Dank der einfachen Verarbeitung mit Spritzverfahren ergeben sich neue Perspektiven für den Einsatz von Holz, etwa im Laden- und Messebau oder bei öffentlichen Bauten.

Ist denn dann überhaupt noch das Holz mit seiner charakteristischen Struktur erkennbar?

Frumlacher: Ja, mit Pyrolan Expand bleibt die Holzoberfläche in ihrer natürlichen Optik erhalten. In der lasierenden Variante haben wir die Einfärbung der Beschichtung für zahlreiche gängige Holzarten wie Fichte oder Tanne optimiert, um das natürliche Erscheinungsbild des Holzes zu bewahren. Auf Wunsch können wir Pyrolan Expand in diversen Farbtönen als deckende Variante anbieten, um gezielt mit farbigem Holz zu gestalten.

Und wie sieht es mit der Umweltverträglichkeit aus?

Frumlacher: Der Beschichtungsaufbau ist vollständig wasserbasiert und frei von Formaldehyd sowie von Bioziden, Schwermetallen und Halogenen. Im Brandfall werden also keine giftigen Substanzen freigesetzt.

Die Fragen stellte Christian Gahle.

Andreas Fischbacher, Adler-Verkaufsleiter Deutschland Süd

»Dank der einfachen Verarbeitung mit
Spritzverfahren ergeben sich neue Perspektiven
für den Einsatz von Holz, etwa im Laden-
und Messebau oder bei öffentlichen Bauten.«