Bei jedem europäischen oder internationalen Pressemeeting der Elektrowerkzeugbranche wartet man schon auf die großen Augen der ausländischen Kollegen, wenn sie feststellen, wie dicht in der Region Mittlerer Neckar die relevanten Player für Profiwerkzeuge vertreten sind. Und man erklären soll, weshalb im engen Umkreis die Basis für Elektrowerkzeuge vor rund einhundert Jahren gelegt wurde.
Bosch, Festool, Mafell, Metabo, Flex, Fein sind weltweit bekannte Marken – zumindest in den jeweiligen Branchen fürs Profihandwerk. Holzhandwerk ohne Festool, Mafell oder den Ozszillier von Fein – eigentlich undenkbar. Ein Metaller ohne Flex (Winkelschleifer) geht nicht. Ein Maler ohne Langhalsschleifer von Flex oder Festool – geht nicht. Und dann sind da noch die Universalisten wie Bosch oder Metabo, die viele Gewerke abdecken und durch ihren Wettbewerb die kabelbefreiten Akkuwerkzeuge enorm gepusht haben. Die eine schlüssige Antwort, weshalb das alles hier am Neckar entstand, fehlt – die Beschäftigung mit dem Thema weist aber durchaus auf die Grundhaltung einer Tüftlermentalität mit Verantwortung für die Mitarbeiter und mit einer starken Zukunftsorientierung hin.
Seit 100 Jahren: »Geht net gibt’s net«
Schwäbischer Fleiß und Sturheit sind ein Faktor – sich nicht durch Rückschläge entmutigen lassen. Das Innovative, das etwa von Gottlieb Daimler mit seiner Motorenentwicklung ab 1885 in Stuttgart abstrahlte, dürfte seine Wirkung auch auf die vielen feinmechanischen Entwickler entfaltet haben. Auf einzelne der Marken gehen wir auf den folgenden Seiten mit kurzen Einblicken in deren Geschichte ein. Manche sind heute noch erfolgreich in Familienhand (Festool, Fein, Mafell, Stihl) andere in den Händen von internationalen Investoren – wobei auch dort die Entwicklung oft im Schwäbischen verbleibt. -HN
Sind 15 cm ein Muss?
