Treppen aus dem Bilderbuch

Rudolf Porzelt, Meisterschule Ebern, zeigt im letzten Teil unserer Serie über lösemittelarme Flächenaufbauten (ab dds 7/2006), dass Öle und Wachse für Treppen, Dielenböden und Parkett eine echte Alternative zur Versiegelung darstellen. Wichtig sind die richtige Verarbeitung und Pflege.

Rudolf Porzelt

Dielenböden, Treppenstufen und Parkett lassen sich hervorragend lösemittelfrei behandeln, zum Beispiel mit Biofa »Parkettöl spezial«. Das Öl-Wachs-Gemisch dringt je nach Holzart 0,2 bis 0,3 mm tief ein, feuert das Holz an und verleiht der Oberfläche einen samtigen Glanz. Es findet keine Filmbildung statt. Treppen und Böden können frühestens nach 24 Stunden vorsichtig begangen werden. Wegen der oxidativen Trocknung sind die mit Parkettöl behandelten Flächen erst nach sieben bis zehn Tagen voll belastbar. Vorher sollte die Treppe nur trocken gereinigt werden.

Die beste Pflege ist der richtige Umgang mit der geölten Fläche. Gerade im Eingangsbereich sollten Treppen durch Schmutz- und Nässefänger geschützt werden. Wie bei lackierten Flächen ist stehende Nässe, zum Beispiel durch Blumentöpfe oder Vasen, zu vermeiden. Beim Staubsaugen sollte unbedingt ein für Parkett geeigneter Bürstenaufsatz verwendet werden. Für die Feuchtreinigung empfiehlt Biofa den Universalreiniger »Nacasa« auf der Basis von Flüssigseife. Der Wettbewerb schwört in der Regel auf Holzseifenwasser.

Wenn dann doch einmal hartnäckige Flecken wie Asphaltspuren, Kaugummi oder schwarze Striche von Schuhsohlen die Treppenstufen zieren, muss eine punktuelle Reinigung erfolgen. Hierfür bietet Biofa ein Pflege- und Reparaturset an. Erster Versuch: Das Naturöl-Wachs auf den Flecken geben, kurz einwirken lassen und mit einem Baumwolltuch auspolieren. Sollte sich der Fleck auf diese Weise nicht entfernen lassen, muss der Vorgang wiederholt werden. Notfalls kommt das weiße oder braune Pad und, wenn gar nichts mehr geht, Schleifpapier Körnung 280 zum Einsatz. Danach wird der gelöste Schmutz mit einem saugfähigen Tuch aufgenommen und die Fläche nachpoliert. Kratzer können mit Öl betupft und anschließend eingeschliffen werden, so entsteht keine Verfärbung.

Wichtig: Auch Ihre Kunden müssen benutzte Lappen wässern oder auf nicht brennbarem Untergrund trocknen, da durch oxidative Trocknung immer die Gefahr der Selbstentzündung besteht.

Und die Kosten? Ein Liter Parkettöl spezial kostet etwa 28 Euro. Damit lassen sich je nach Saugfähigkeit des Untergrunds 20 bis 30 m² Fläche behandeln. Das entspricht einem Materialpreis von zirka 1,20 Euro pro m².