Der Deutsche Tischler- und Schreinertag (9./10. Juni in Fulda) war als Fachkongress für die Funktionsträger des Handwerks konzipiert. Rund 180 Kollegen nahmen die Einladung zu der Veranstaltung an. Das Motto lautete: »Erfolgreich im Wandel«.
Den Auftakt des alle drei Jahre stattfindenden Tischlertages bildete eine prominent besetzte Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Handwerk, Industrie und Politik. Moderiert von BHKH-Vizepräsident Konrad Steininger, legten die Diskussionsteilnehmer dar, was für sie »Erfolgreich im Wandel« heute bedeutet.
Zahlreiche Referate und Workshops behandelten u. a. die Themen Internet, neue Vertriebskanäle, Produktnormen, Systemlösungen im Tischlerhandwerk, Werkstattorganisation, Ladungssicherung und Feng Shui. In »Best-Practice«- Foren stellten Obermeister die Arbeit ihrer Innungen vor, erfolgreiche Tischler-/Schreinerkollegen wie Eduard Brammertz aus Aachen und Sebastian Schulz aus Chemnitz gewährten Einblick in ihre Unternehmensstrategie. Neben Fachprogramm und kollegialem Austausch kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz: Gemeinsam wurde am Abend das WM-Eröffungsspiel Deutschland gegen Costa Rica verfolgt. HJG
Erfolgreicher Wandel?
Ist das neue Konzept des Deutschen Tischlertages aufgegangen?
Nach der enttäuschenden Veranstaltung 2003 in Köln hat sich die BHKH-Führung entschieden, den Tischlertag 2006 als Fachkongress für die in Innungs- und Verbandsführung engagierten Kollegen auszurichten – ein Konzept, auf dem sich aufbauen lässt. Die Idee, beispielhafte Innungsarbeit und erfolgreiche Unternehmenskonzepte in »Best Practice«- Foren in vorzustellen, ist gut. Doch eine gute Idee allein reicht nicht für eine gute Veranstaltung. Beim Blick ins Publikum zeigte sich, dass mancher Vortrag mehr Langeweile als Interesse hervorrief. Und eine Podiumsdiskussion so zu gestalten, dass tatsächlich kontrovers über einen Sachverhalt diskutiert wird, ist offensichtlich auch nicht so einfach – bei aller Sympathie für den Moderator. Deswegen aber gleich das ganze Konzept in Frage zu stellen wäre falsch. Die Vorstellung einzelner Betriebe durch die Inhaber war interessant, ebenso die Workshops. Daran sollte man festhalten. Anderes muss überdacht werden, manches bedarf vielleicht auch nur einer intensiveren Vorbereitung. Wenn man hier ansetzt, kann aus dem nächsten Tischlertag ein echter Erfolg werden.
Hans Graffén
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