1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Technik »

»Qualitätsziel erreicht«

Technik
»Qualitätsziel erreicht«

Die Schreinerei Roser probierte es mit jedem Lacksystem, immer wieder musste sie feststellen, dass auf ihren Hochglanzflächen sich die Holzporen mit der Zeit abzeichnen. Abhilfe schafft jetzt der 3-K-High-Solid-Lack Duritan von Zweihorn.

Die Hochglanzlackierung grobporiger Hölzer hat uns seit langem zu schaffen gemacht. Nach etwa einem Jahr ist der sorgfältig auf Hochglanz polierte Lackfilm immer wieder in die Poren eingefallen, je nach Lacksystem etwas mehr oder weniger. Wir machten uns auf die Suche nach einem Lack, der sich auch längerfristig als stabil erweist, und sammelten Erfahrungen mit verschiedenen DD-, PUR- oder Polyesterlacken, kein Produkt hat uns jedoch wirklich überzeugen können,« sagt Marcus Roser, Geschäftsführer der Roser GmbH, Einrichtungshaus – Möbelmanufaktur. Das Unternehmen betreibt ein exklusives Möbelhaus mit angegliederter Zwöf-Mann-Schreinerei. Die Kundschaft setzt sich vorwiegend aus wohlhabenden Privatleuten aus dem Großraum Frankfurt zusammen. Hier ist Qualität, Individualität und Design gefragt, der Preis spielt nicht die entscheidende Rolle. In der 600 m2 großen Ausstellung stehen zudem Möbel von de Sede, Wittmann, Cor oder Pol.

Vor etwa zwei Jahren machte der Lackgroßhändler Marcus Roser auf das neue PUR-basierte 3-K-High-Solid-Lacksystem »Duritan« für die transparente Hochglanzbeschichtung aus dem Hause Zweihorn aufmerksam. Der 3-K-Lack eignet sich für geschlossenporige transparente Lackaufbauten. Nach dem Mischen vernetzen die drei Komponenten unter der Einwirkung von Sonnenlicht. Eins schwache UV-Handleuchte löst erst die chemische Vernetzung aus dies. Der VOC-konforme Lack erweist sich als sehr lichtecht und trotz außergewöhnlicher Härte als sehr flexibel. Nach dem Auftrag lässt er sich bereits nach etwa 30 Minuten zwischenschleifen. Nach dem Auftrag soll er jeweils etwa zehn Minuten lang ablüften, im UV-Licht verweilen und ruhen.
»Mit diesem Lack haben wir endlich ein Produkt gefunden, dass den hohen Anforderungen unserer Kunden gerecht wird. Zwar fallen auch hier die Poren ein, jedoch in einem fast nicht mehr feststellbaren Ausmaß«, resümiert Roser seine Erfahrungen. Neben der Erreichung seines Qualitätsziels nennt Roser auch weitere Vorteile. Durch die schnelle UV-Härtung verkürzt sich die Durchlaufzeit für einen Hochglanz-Lackierauftrag von zwölf auf zwei Tage. Bei hohem Zeitdruck ließe sich zur Not ein Teil auch mal innerhalb eines Tages fertigstellen. Als Nachteil nennt er den zusätzlichen Arbeitsschritt des Belichtens mit der UV-Handleuchte. Weiterhin sind die frisch lackierten Flächen innerhalb von nur zwei Tagen zu polieren, weil der Lackfilm sonst zu hart wird. Da die Schreinerei Duritan nur etwa viermal im Jahr verarbeitet, lohnt sich nicht die Investition in ein Duritan-Belichtungsfeld mit Stativ, die eine gesamte Hordenwagen-Charge auf einmal ausleuchten kann. Rosers Lackgroßhändler vermietet ihm die Handleuchte bei Bedarf.
»Für das Belichten benötige ich sogar etwas mehr Zeit als für das Spritzen«, sagt Michael Mayer, der Oberflächenspezialist im Roser-Team. »Der Lack hat einen deutlich höheren Festkörperanteil und lässt sich dicker auftragen, sodass wir weniger Schichten aufbauen müssen. Auch stehende Flächen lassen sich besser lackieren.« Bei offenporigen Hölzern trägt er in der Regel drei Grundierungen und einen Decklack auf. Für sehr offenporige Hölzer bietet Zweihorn eine ebenfalls UV-härtende und transparente Spachtelmasse an. Sie lässt sich mit dem Handspachtel aufbringen, mit der UV-Handlampe aushärten und schleifen. »Leider wussten wir bei unserem ersten Versuch, Zirikote zu lackieren, noch nichts von diesem Spachtel, sodass wir sieben Schichten aufbringen mussten«, sagt Marcus Roser.
Die Frage nach den Kosten steht für Marcus Roser nicht im Vordergrund. Zwar sei der Lack je Liter deutlich teurer als andere Hochglanzlacke, jedoch relativiere der deutlich höhere Festkörperanteil und die damit verbundene höhere Ausbeute diese Differenz. Außerdem sei in der Gesamtkostenbetrachtung auch die geringere Zahl der Lackschichten und die extrem verkürzte Durchlaufzeit zu berücksichtigen. So einen ausführlichen Kostenvergleich hat Marcus Roser nicht nachgerechnet, weil die Lackkosten in Anbetracht seines Premium-Preisniveaus keine entscheidende Rolle spielt: »Wir haben unser Qualitätsziel erreicht, das ist uns viel wichtiger!« GM

Service Die Beteiligten
Aktuelles Heft
Titelbild dds - das magazin für möbel und ausbau 4
Aktuelle Ausgabe
04/2024
EINZELHEFT
ABO
dds-Zulieferforum
Tischlerhandwerk in Zahlen

Zahl der Betriebe im Tischlerhandwerk

dds auf Facebook


dds auf YouTube

Im dds-Channel auf YouTube finden Sie:
– Videos zu Beiträgen aus dds
– Kollegen stellen sich vor
– Praxistipps-Videos
– Maschinen & Werkzeuge

Abonnieren Sie dds auf YouTube »