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Julian Nies investiert in Formatkreissäge K740 S und Abricht-Dickenhobelmaschine AD 591 von Felder

Julian Nies investiert in Formatkreissäge K740 S und Abricht-Dickenhobelmaschine AD 591 von Felder
Mit ganzem Herzen Tischler

Eine Tischlerei auf nur 65 Quadratmetern – geht das? Ja, Betriebsgründer Julian Nies ist mit ganzem Herzen Tischler, macht es seit einem halben Jahr begeistert vor. Sein Motto: »Ordnung, Ordnung, Ordnung …« Trotzdem sucht er jetzt schon dringend eine größere Werkstatt.

Julian Nies, trägt eine im eigenen Sägewerk eingeschnittene Eichenholzbohle in seine neue, im März bezogene, 65 m² große Werkstatt hinein. Sie liegt am Hang in einem ehemaligen Pferdestall. Das 40 m² große Holzlager befindet sich in einer Garage über dem Stall. Diese gehört zu seinem noch weiter oben gelegenen Wohnhaus. Alles in der Werkstatt befindet sich an seinem wohl durchdachten und praktisch organisieren Platz.

Daher kann der Tischlermeister die Bohle auf eine komplett freie, auf Rollen fahrbare Hobelbank ablegen. Egal ob er nur eine oder mehrere Bohlen verarbeitet, dient die Hobelbank als Puffer und Transportmittel zwischen den einzelnen Bearbeitungsstationen. Für den aktuellen Auftrag reicht die eine Bohle aus.

Herzstück der Werkstatt

Zunächst geht es an das Herzstück der Schreinerei, die neue Formatkreissäge »K 740 S« von Felder. Den Formatschiebetisch baut er für die nun anstehenden Längsbearbeitungen nicht ab. Bei nur einer Bohle lohnt sich das nicht. Vor dem ersten Besäumschnitt zieht Julian Nies den Tisch ganz zurück und wechselt ein Längsschnittsägeblatt ein. Mit dem Einschalten der Maschine setzt auch die Absauganlage »AF 16« automatisch ein. Es folgen im Wechsel Besäum- und Parallelschnitte, bis die Bohle komplett aufgeteilt ist und das Material wieder auf der Hobelbank liegt.

Die Hobelmaschine

Der Tischler schiebt die Hobelbank weiter zur Abricht-Dickenhobelmaschine »AD 951«, die im vorderen erst kürzlich angebauten Teil der Werkstatt steht. Die Maschine befindet sich in ihrer Grundposition, das heißt im Abrichtmodus. Die Bretter sind mit einer Länge von 2,1 Metern für den nur vier Meter tiefen Anbau eigentlich zu lang. Kein Problem, denn auf der Aufgabetischseite befindet sich ein Wanddurchbruch und gegenüber ein Fenster. Julian Nies öffnet das Fenster, richtet jeweils eine Fläche ab und fügt eine Längskante am Winkelanschlag. Mit drei Handgriffen stellt er die Maschine auf Dickenhobeln um. In wenigen Minuten sind alle Hölzer ausgehobelt und Julian Nies schließt das Fenster wieder. Zum Ablängen geht es zurück zur Formatkreissäge. Die Domino-Verbinder fräst er mit der Handfräse ein.

Geringer Schleifaufwand

Die ebenfalls neue Abricht-Dickenhobelmaschine ist mit der Spiralmesserwelle »Silent-Power« ausgestattet. Sie ist entlang zweier Spirallinien mit vielen kleinen Vierfachwendemessern bestückt, arbeitet extrem leise, erzielt gegenüber HSS-Schneiden eine vielfach höhere Standzeit und sorgt mit einem durchgehenden, ziehenden Schnitt für hervorragende Hobelbilder. Mit dem Hobelergebnis ist Julian Nies sehr zufrieden: »Der Aufpreis für die Spiralhobelwelle hat sich durch einen deutlich geringeren Schleifaufwand schnell bezahlt gemacht, vor allem weil ich ohne stationäre Schleifmaschine in der Regel auf den Exzenterschleifer angewiesen bin.«

Für eine Tischfräse ist die Werkstatt zu klein. Fälze und Nuten sägt der Tischler auf der Formatkreissäge. Fallen mal kompliziertere Fräsarbeiten an, führt er diese in der Werkstatt eines Kollegen aus. Bewusst hat er sich gegen die Kombination aus Formatkreissäge und Tischfräse entschieden, weil er zum einen den hohen Rüstaufwand scheut und zum anderen keine Zugeständnisse bei der Formatkreissäge machen will.

Beim Hauskauf ahnte er noch nichts

Im Jahr 2020 kaufte Julian Nies gemeinsam mit seiner Frau Laura und seinen Schwiegereltern ein Mehrfamilienhaus samt Pferdestall und Wiesen, im sauerländischen Olpe-Oberveischede direkt neben dem Bauernhof der Schwiegereltern. Dass er den 40 m² großen Pferdestall später mal als Sprungbrett in die Selbstständigkeit nutzen wird, ahnte er damals noch nicht. Ein Anbau bringt die Werkstatt jetzt auf 65 m². Wegen der Statik muss leider ein Stück der alten Außenwand als Säule stehen bleiben. Diese steht vor allem beim Aufteilen großer Platten im Weg. Der Betrieb läuft seit März, heißt Holzprojekt Nies und beschäftig gelegentlich eine Aushilfskraft.

Größere Werkstatt gesucht

Julian Nies sagt: »Meine Tischlerei ist sehr gut angelaufen. Die Auftragsbücher sind voll bis März. Meine wichtigsten Investitionen, die beiden Maschinen von Felder arbeiten exakt so wie ich es mir wünsche. Jetzt suche ich dringend eine größere Werkstatt.«


dds-Redakteur Georg Molinski besuchte Julian Nies in seiner Werkstatt im sauerländischen Ople-Oberveischede. Er erlebte ihn als jemand, der für sein Gerwerk und seine Selbstständigkeit brennt und sich selbst große Ziele setzt.


Steckbrief

Anwender: Julian Nies
57462 Olpe
holzprojekt.nies@web.de

Maschinen: Felder KG
A 6060 Hall in Tirol
www.felder-group.com

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