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Mais, Weizen und Späne

Technik
Mais, Weizen und Späne

Mais, Weizen und Späne
Späne und Mais- bzw. Weizengranulat: Basis des neuen Pfleiderer-Werkstoffes BalanceBoard
Der neue Holzwerkstoff BalanceBoard von Pfleiderer besteht bis zu einem Anteil von 30 Prozent aus Mais oder Weizen. Das Material soll neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Verarbeitbarkeit setzen.

Vier Jahre intensiver Arbeit haben sich gelohnt«, stellte Pfleiderer-Technologiechef Dr. Hans-Kurt von Werder bei der Vorstellung der Neuentwicklung im Januar 2011 in München fest. Gemeinsam mit einem Team der Universität Göttingen sei es gelungen, eine neue Generation von Holzwerkstoffen auf der Basis schnell nachwachsender Rohstoffe zu entwickeln.

»BalanceBoard« bestehe zu ca. 30 Prozent aus Einjahrespflanzen wie Mais oder Weizen, die produktionsnah in großen Mengen zur Verfügung stünden. Damit mache sich Pfleiderer (Konzernmarken u.a. Wodego, Thermopal, Duropal und Pergo) unabhängiger vom Holzmarkt, der zunehmend von steigenden Preisen geprägt sei. »Unsere biologische Alternative zu Holz ist über Generationen sicher verfügbar und erfüllt alle Anforderungen an ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Wirtschaften“, erklärte Michael Wolff, Vorsitzender der Geschäftsführung Business Center West der Pfleiderer AG.
30 % leichter als Spanplatte
Entscheidendes Entwicklungsziel sei es gewesen, dass BalanceBoard die technischen Anforderungen an vergleichbare Standard-Spanplatten erfüllt und dabei bis zu 30 Prozent leichter ist. Verarbeiter benötigten weder neue Maschinen noch spezielle Beschläge, um mit BalanceBoard arbeiten zu können. Sie könnten ihre Standard-Anlagen und -Verbindungselemente wie gewohnt verwenden.
»So schonen wir nicht nur die Ressourcen unserer Kunden, sondern auch den Wald und das Klima. Denn wie Holz wirkt unser Pflanzen-Granulat als CO2-Speicher«, erklärte Wolff: »Solange die Platte in Gebrauch ist, binden wir den Kohlenstoff, der sich innerhalb eines Sommers in schnell nachwachsenden Rohstoffen sammelt und ansonsten im natürlichen Verrottungsprozess wieder freigesetzt werden würde.“
Die Produktionskapazität im Werk Gütersloh soll zunächst 60000 bis 70000 m3 betragen, die Verdopplung ist bereits geplant. Ziel ist es, langfristig in allen Werken BalanceBoard zu produzieren. Der Preis des neuen Werkstoffes liegt etwas über dem von üblichen Spanplatten. HJG

Hintergrund Holz wird knapp
Glaubt man den Prognosen, wird die Nachfrage nach Holz bis zum Jahr 2020 geradezu explodieren. Dies vor allem deshalb, weil immer mehr Biomassekraftwerke ans Netz gehen. Nach Berechnungen der FAO und des Deutschen Biomasse-Forschungszentrums DBFZ könnten allein in Deutschland dann 30 Mio m3 Holz fehlen, weltweit bis zu 430 Mio m3.
Vor dem Hintergund bereits erfolgter und noch zu erwartender Preissteigerungen sucht die Holzwerkstoffbranche zunehmend nach alternativen Rohstoffen für ihre Produkte.
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