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Lackiercenter als Alleskönner

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Lackiercenter als Alleskönner

Als Zulieferer von Möbelteilen und -gestellen stieß die Stevo GmbH mit ihren Handspritzständen an die Kapazitätsgrenze und suchte eine neue Lösung.

GM

Der Zulieferbetrieb Stevo im westfälischen Ahaus fertigt hauptsächlich Massivholzteile und -baugruppen wie Gestelle oder Rahmen für die Möbelindustrie. Zum weiteren Kundenkreis zählen Waggonbauer und im Objektgeschäft tätige Innenausbauer. Das Unternehmen führt seine Erfolge vor allem auf sein umfangreiches Dienstleistungsspektrum zurück: Es reicht von der Produktentwicklung, der flexiblen Variantenfertigung und individuellen Oberflächenbehandlung bis zur Lagerhaltung und der Just-in-time-Anlieferung. Geschäftsführer Karl-Heinz Heisterkamp kaufte das Unternehmen vor fünf Jahren aus der Konkursmasse. Er beschäftigt im Ein- bis Zweischichtbetrieb 50 Mitarbeiter und setzt jährlich etwa fünf Millionen Euro um.
Nach der Betriebsübernahme investierte Heisterkamp zunächst in die Oberflächenabteilung und richtete einen Spritzraum mit zwei Handspritzständen und einem Trockenkanal ein. Das neu ausgerichtete Unternehmen wuchs schnell, sodass sich bald die ersten Engpässe in der Oberflächenabteilung ergaben. Selbst im Zweischichtbetrieb kam man dem wachsenden Auftragsaufkommen kaum nach. So machten sich Heisterkamp und sein Betriebsleiter Jürgen Haskert auf die Suche nach Automatisierungslösungen. Nach der Analyse des zu lackierenden Teilespektrums richteten die beiden den Fokus zunächst auf Automaten zum Lackieren von Leisten, denn Baugruppen und Gestelle sollten weiterhin an den Handspritzständen lackiert werden.
Als sie sich im Mai 2003 auf der Ligna in Hannover kundig machten, riet der Spritzautomatenhersteller Venjakob von einer Lösung ab, mit der man nur Leisten beschichten kann. Mit einem Flächespritzautomaten könne man sowohl Leisten als auch flache Gestellteile und Rahmen lackieren. Die Vorschubgeschwindigkeit des Flächenspritzautomaten sei zwar deutlich niedriger, jedoch könne man die Leisten auf das 1,0 m breite Band schräg und recht dicht nebeneinander auflegen, sodass sich problemlos die geforderte Leistung erzielen lasse.
Venjakob bot einen Flächenspritzautomaten an, der speziell für Handwerksbetriebe konzipiert ist. Dieser Automat entsprach nicht ganz den Anforderungen Stevos, jedoch überstieg die alternative Investition in einen für die Industrie konzipierten Automaten den geplanten Rahmen bei weitem. Also formulierte der Betriebsleiter sein Pflichtenheft und handelte Preise und Konditionen für die gewünschten Extras aus. Dazu zählten zunächst eine Zeilenkamera, die die Werkstückgeometrie erfasst und an die Maschinensteuerung weiterleitet. Sie sollte dafür sorgen, dass die vier Spritzpistolen, die an einem Linearläufer über dem Werkstück oszillieren, nur dann den Lack sprühen, wenn sie sich über dem Werkstück bewegen.
Ein weiterer Sonderwunsch war eine Holz- und Lackschleifstation mit zwei rotierenden Bürstenwalzen, die auch die Werkstückkanten und Profile bearbeiten konnte. Das letzte Extra sollte eine Entstaubungsstation vor dem Einlauf des Spritzautomaten sein. Venjakob war bereit, diese Wünsche in einer Lackierstraße mit der Handwerkermaschine umzusetzen, und erhielt den Zuschlag.
Seit August 2003 ist die Anlage nun in Betrieb. Ihr Auslauf mündet in den Spritzraum, wo ein Mitarbeiter die frisch lackierten Teile in Hordenwagen ablegt. Der sich anschließende Trockenkanal ist groß genug, um das Material von den Handspritzständen und der Lackierstraße aufzunehmen.
„Die Anlage erfüllt unsere Erwartungen in Bezug auf Flexibilität, Oberflächenqualität und Mengenleistung. Die Maschine arbeitet bereits jetzt rentabel und wird sich in knapp drei Jahren amortisiert haben“, so Heisterkamp.
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