Gemeinsame Sache

Die Werkstatt der Gebrüder Mentzen war bereits der zweite Düsseldorfer Betrieb mit einer hydraulischen und beheizbaren Furnierpresse – eine Investition, die Ende der 50er-Jahre von einer normalen Schreinerei nicht zu bewältigen war.

Zahlreiche Tischler und Schreiner haben sich auf die Dienste der Brüder eingestellt und bei ihnen ihre Furniere zugerichtet und verpresst. Hier standen immer moderne Füge- und Zusammensetzmaschinen, eine Leimauftragsmaschine und mehrere große Furnierpressen zur Verfügung. Gefragt waren jedoch nicht nur die Maschinen, sondern auch die Erfahrung der Brüder aus dem tagtäglichen Umgang mit Furnieren.

Bei Mentzens lief der Betrieb stets zügig nach einem festen Schema. Kunden, die ihre Arbeiten nicht entsprechend vorbereitet hatten, wurden im Eifer des Gefechts auch mal gerüffelt, sodass sie Besserung gelobten.

Bis Ende 2002 führten die Brüder Karl-Heinz und Manfred Mentzen das Unternehmen und bauten einen Kundenstamm von rund 300 Tischlereien aus einem Umkreis von über 100 km auf.

Nachdem Karl-Heinz Mentzen im Dezember 2002 verstarb und sein Bruder Manfred sich zur Ruhe setzen wollte, haben sich drei Stammkunden, die Tischler Jan Hengemolen, Matthias Caspers und Michael Lohfink, zusammengetan und das Unternehmen übernommen. Sie wollten auf die Dienste von Mentzen nicht verzichten und waren von der Geschäftsidee der Furnierdienstleister überzeugt. Ihre Schreinereien liegen in der Düsseldorfer Innenstadt, wo sie aus Platzmangel keine Furnierabteilung einrichten können. Auch wenn heute eine Furnierpresse für Tischler und Schreiner durchaus erschwinglich ist, sei das Angebot eines Furnierdienstleisters gefragter denn je, weil sich die Betriebe zunehmend auf Kernkompetenzen konzentrieren und so viel wie möglich bei Spezialisten günstig zukaufen.

Alle drei Schreiner sind um die vierzig und über den Jungmeisterkreis der Düsseldorfer Tischlerinnung befreundet. Die Väter von Caspers und Lohfink trafen die Mentzen-Brüder seit ihrer Berufsschulzeit regelmäßig am Tischlerstammtisch, sodass eine enge persönliche Beziehung die Übernahme erleichtert hat. Manfred Mentzen steht den jungen Unternehmern, wenn es mal eng wird, mit Rat und Tat zur Seite.

Die drei neuen Gesellschafter haben in das Unternehmen jeweils die gleiche Summe eingebracht, es mitsamt Maschinenpark und Inventar gekauft, die Immobilie gemietet und die Mentzen GmbH gegründet.

Da keiner von ihnen selbst vor Ort sein kann, stellten sie den Tischlergesellen Igor Katic ein, der bei Lohfink die Lehre absolviert hatte. Katic betreut die Kunden und kümmert sich als Vollzeitkraft um das Alltagsgeschäft, während sich die drei Gesellschafter die kaufmännischen Aufgaben teilen: Hengemolen besorgt die Büroarbeiten, Caspers pflegt den Kundenstamm und Lohfink den Kontakt zu den Banken. Im Schnitt arbeiten die Gesellschafter neben ihrer Tätigkeit in der eigenen Schreinerei wöchentlich etwa drei Stunden für ihr gemeinsames Unternehmen.

Im Angebot von Mentzen gibt es drei verschiedene Leistungen:

Zurzeit besteht die Werkstatteinrichtung aus großen Tischen zum Ausbreiten der Furnierpakete, zwei Fügesägen, einer Zickzack-Zusammensetzmaschine, einer Leimauftragsmaschine sowie drei Furnierpressen. Mit dem bisherigen Geschäftsverlauf sind die drei Tischler durchaus zufrieden. Obwohl sie ihre Gewinnziele noch nicht ganz erreicht haben, wollen sie wachsen und zukünftig auch Kunden, die nicht aus der näheren Umgebung kommen, per Spedition mit fertig furnierten Platten beliefern. Außerdem planen sie weitere Investitionen in den Maschinenpark, um das Leistungsspektrum nach und nach auszuweiten. GM

Mentzen Furnier- werkstatt GmbH 40231 Düsseldorf Tel.: (0211) 234567