Lackierraum nach Norm

Nach Einschätzung von Marco Riatti befinden sich die meisten der sogenannten Lackierräume in einem bedauerlichen Zustand. Seine Hauptkritikpunkte lauten: keine Sicherheitsvorkehrungen, keine ausreichende Belüftung und schlechte Beleuchtung. Der Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich und die Schweiz beim französischen Hersteller Omia ist erstaunt: »Dabei gibt es eine Norm, in der alle diese Punkte geregelt werden, damit der Arbeitsplatz die Qualitäts- und Sicherheitsstandards einhält.«

Die Norm DIN EN 16985‚ Lackierkabinen für organische Beschichtungsstoffe – Sicherheitsanforderungen, gilt für alle Arten von Lackierkabinen, nicht nur im Bereich der Holzbeschichtung. Sie behandelt verschiedene Aspekte einschließlich ihrer Konstruktion, Belüftung, Beleuchtung und Sicherheitsvorkehrungen.

Die Norm beinhaltet eine umfassende Gefährdungsbeurteilung und Risikominderung, um die Sicherheit für Bediener und Umwelt zu gewährleisten. Auf Basis dieser Bewertung werden dann entsprechende Maßnahmen beschrieben. Die Texte der Norm legen detaillierte Anforderungen an die Belüftungssysteme fest, um schädliche Partikel effektiv zu entfernen und die Luftqualität in der Lackierkabine zu verbessern.

Licht und Luft beim Lackieren

Zudem definiert die Norm Anforderungen an Filtersysteme, um Schadstoffe zurückzuhalten und die Emissionen zu minimieren. Sicherheitseinrichtungen wie Not-Aus-Schalter und Überdruckventile sind ebenfalls vorgeschrieben, um potenzielle Gefahrensituationen zu verhindern oder zu bewältigen.

Ein weiterer Punkt ist eine angemessene Beleuchtung in Lackierkabinen für bessere Sichtbarkeit und Genauigkeit. Schattenbildung wird minimiert und eine gleichmäßige Ausleuchtung gewährleistet. Die Norm berücksichtigt auch spezifische Anforderungen an elektrische Installationen sowie die regelmäßige Instandhaltung und Wartung der Lackierkabinen, um Sicherheit und Leistungsfähigkeit zu gewährleisten.

Omia hat sich auf die Fertigung von Lackierkabinen spezialisiert und fertigt diese seit über 60 Jahren im französischen Angoulême. »Die Kabinen werden in Containerbauweise angeliefert und können somit problemlos in einer Halle aufgestellt werden. Eine Beheizung mit einem Warmwasserkreislauf als Alternative zu fossilen Brennstoffen ist ebenfalls möglich«, erklärt Marco Riatti. –CG