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Platte mit Potenzial: Möbel aus Dukta flexible wood

Möbel aus Dukta flexible wood
Platte mit Potenzial

In seiner Forschungsreihe »Material als Designimpuls« hat Prof. Bernd Benninghoff mit Studierenden der Hochschule Mainz Gestaltung das kreative Potenzial des Werkstoffs Dukta flexible wood ausgelotet. Wir stellen ausgewählte Projektarbeiten vor.

Prof. Bernd Benninghoff lehrt Innenraum- und Möbeldesign an der Hochschule Mainz Gestaltung

Auf der Suche nach innovativen Materialien für die an der Hochschule Mainz Gestaltung seit 2008 bestehende Projektreihe Material als DesignImpuls stieß ich im Sommer 2016 auf den jüngst mit dem deutschen Materialpreis ausgezeichneten Werkstoff Dukta flexible wood. Mit dem von Serge und Pablo Lunin entwickelten Verfahren lassen sich plattenförmige Holzwerkstoffe durch gezielte Einschnitte und Fräsungen dreidimensional verformen und erhalten dadurch nahezu textile Eigenschaften. Neben dem gestalterischen Potenzial des Materials überzeugen auch dessen hervorragende akustische Eigenschaften: Die zahlreichen Schnitte vergrößern die Oberfläche, wodurch eine hohe Schallabsorption erzielt wird.

Die Vollmer GmbH als deutscher Lizenzpartner für Dukta flexible wood war ebenfalls begeistert von der Idee einer Zusammenarbeit mit der Hochschule Mainz. Das Unternehmen aus Spenge in Westfalen hat eine langjährige Erfahrung mit der industriellen Fertigung von Holzkomponenten für Möbelindustrie und Innenausbau. Bei der Holzverarbeitung kommen dort modernste Herstellungsverfahren zum Einsatz. Im Sommer 2017 war es dann soweit: Im Rahmen eines Produktentwurfs des sechsten Semesters im Bachelorstudiengang Innenarchitektur setzten sich 14 Studierende experimentell mit Eigenschaften und Gestaltungspotenzial des Werkstoffs auseinander. Ziel des Projekts war die Gestaltung neuer Produkte und Raumelemente.

Eine Exkursion zum Kooperationspartner konnte das Verständnis für die Herstellung des Rohmaterials, die unterschiedlichen Schnittgeometrien und deren Auswirkung auf den Gestaltungsprozess vertiefen. Mithilfe des von Vollmer zur Verfügung gestellten Materials wurden in den Werkstätten der Hochschule Materialkombinationen und Verarbeitungstechniken ausprobiert. Experimente mündeten in Versuchsaufbauten und Prototypen, aus denen sich allmählich die endgültigen Entwürfe der studentischen Teams herauskristallisierten.

Entstanden sind acht Arbeiten zwischen Objekt und Raum. Die Umsetzung der Entwürfe, die handwerkliche Auseinandersetzung mit dem Material und die Designimpulse für das Unternehmen waren für alle Beteiligten eine tolle Erfahrung und ein großer Gewinn. Dipl.-Ing. Ralf Vollmer, Geschäftsführer der Vollmer GmbH: »Die Ästhetik schallabsorbierender Materialen in der Architektur gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das Akustikpaneel Dukta flexible wood ermöglicht durch die Hinzugewinnung einer dritten Dimension eine Verbindung zwischen Design und Akustik, mit der Räume akustisch neu erschlossen werden können. In dieser Verbindung sehen wir eine Herausforderung, die vor allem im gestalterischen Bereich neue Wege aufzeigt. Der intensive Austausch mit den Studierenden der Hochschule Mainz ist eine große Bereicherung für das Team der Vollmer GmbH gewesen. Während der Kooperation konnten wir die technische Entwicklung der einzelnen Projekte bis hin zur Umsetzung verschiedener Designelemente intensiv begleiten. Die Ergebnisse begeistern uns in ihrer Kreativität und großen Vielfalt, die das Material in sich birgt.«


Faszinierender Werkstoff

Dukta-Halbfabrikate basieren auf einem patentierten Verfahren zur Flexibilisierung von Holz und Holzwerkstoffen. Die einseitig oder zweiseitig eingeschnittenen Holzwerkstoffplatten eröffnen durch ihre Biegbarkeit und Transparenz einen großen Gestaltungsspielraum. Sie werden vornehmlich für schallabsorbierende Applikationen an Wand und Decke sowie freistehende Trennwände eingesetzt. Derzeit sind Halbfabrikate in sechs Schnitttypen für unterschiedliche Anwendungen im Programm.

www.dukta.com


Hintergrund

Material als Designimpuls ist eine fortlaufende Projektreihe im Studiengang Innenarchitektur der Hochschule Mainz Gestaltung. Sie stellt die experimentelle Auseinandersetzung mit Werkstoffen in den Mittelpunkt. In Kooperation mit wechselnden Industriepartnern werden Materialien und Herstellungsprozesse als Ausgangspunkt für die Designentwicklung erforscht und auf ihr Potential zur Gestaltung von Möbel und Raumprodukten überprüft.

www.materialimpuls.ia-mainz.de

www.ia.hs-mainz.de

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