Ralf Bender, Sven-Anwar Bibi und Eric Degenhardt stellen mit ihren raumbildenden Objekten „weitgehend sinnlose und zweckfreie Lustbauten“ zur Diskussion – und in den Raum.
Thomas Edelmann
Folie beschreibt im Französischen zum einen den Zustand mentaler Unausgeglichenheit, zum anderen wird damit ein kleiner Vergnügungspavillon bezeichnet. Folies sind ohne direkten Nutzen, sie dienen der Lustbarkeit und Zerstreuung, sorgen für Irritation, regen zum Nachdenken und sich Zerstreuen an, es sind scheinbar zufällig und doch planvoll in der Landschaft arrangierte Orte, Treffpunkte.
Genau diese Unbestimmtheit reizte die Designer Ralf Bender, Sven-Anwar Bibi und Eric Degenhardt zur Installation „Thought about: Follies“, die erstmals während der Imm Cologne 2005 im Stylepark in Residence den Betrachter verwirrte. Was war da zu sehen? Regal, Bank oder Tisch? Technoid wirkende Strukturen jedenfalls, mit Durchbrüchen und klar konturierten Flächen. Sind es Möbel? Zum Teil gepolsterte Elemente scheinen darauf hin zu deuten. Doch eindeutige Interpretationen verlieren ebenso rasch den Boden unter den Füßen wie die dreidimensionalen Objekte, die an Wand und Decke zu schweben scheinen.
Es bleibt vor allem eines: eine Einladung zur Entspannung, welche die Designer an sich und ihr Publikum aussprechen. Ein Versuch, mit Mitteln professioneller Gestaltung den rigiden Regeln von Entwurf und Vermarktung für einen kurzen Moment zu entgehen. Ein romantisch-haltloses Unterfangen. Und doch regt es an: zum Sehen, Staunen, Weitergehen.
Kontakt
Sven -Anwar Bibi Produktgestaltung 83646 Bad Tölz Tel.: (08041) 793876-0 Fax: (08041) 793876-1 www.svenanwarbibi.com
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Kult an der Wand
