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Verjüngungskur

Gestaltung
Verjüngungskur

Der Ausbau eines größeren Objektes kann oft nicht von einem einzelnen Innenausbauer bewältigt werden. Am Umbau dieses Wohnhauses in Stuttgart waren gleich vier Betriebe beteiligt – mit sichtbarem Erfolg.

Die Aufgabe bestand im zeitgemäßen Umbau eines Wohnhauses aus den 50er Jahren in bester Aussichtslage mit Blick über den Talkessel und die Innenstadt Stuttgarts. Das bestehende Gebäude wurde großzügig entkernt und der Grundriss neu organisiert, das Satteldach abgetragen und durch eine Stahlkonstruktion mit Aluminium-Außenhaut ersetzt. Der „alte“ Sockelbau erscheint heute in anthrazitfarbigem Putz mit einem metallisch glänzenden, einseitig überkragenden Dachaufbau. Diese Alu-Box ist von außen über eine schwarze, vom Aufbau abgehängte Stahltreppe erreichbar und führt zum Bürotrakt der Besitzer.

Im Garten- und Erdgeschoss sind die Wohnräume der fünfköpfigen Familie sowie eine Einliegerwohnung und Technik- und Lagerräume untergebracht. Durch den Haupteingang werden der Wohn- und Elternschlafraum und die offene Küche über eine die gesamte Gebäudelänge einnehmende Raumflucht erschlossen. Die Küche erscheint als kompakte, aus einem Guss bestehende Einheit, wobei der dunkle, bruchrauhe Schieferboden einen kräftigen Kontrast zu den elfenbeinfarbigen Hochglanzflächen der Möblierung bildet.
Wohn- und Essraum werden von schlichten, weiß lackierten Einbauten geprägt, welche wiederum einen deutlichen Gegenpol zum Parkettboden in dunkel geräucherter Eiche darstellen. Die Räume des Erdgeschosses scheinen geradezu fließend ineinander über zu gehen, lediglich das Elternschlafzimmer, das WC und der der Küche angegliederte Vorratsraum sind durch Türen voneinander getrennt.
Zum Elternschlafzimmer gelangt man durch eine raumhohe verspiegelte Schiebetüre. Ein zentraler begehbarer Schrank dient als Verteiler zum Schlafraum und Bad, welches lediglich durch zwei im Schrank integrierte Schiebetüren vom Schlafzimmer getrennt ist.
Alle Einbauten, außer einem schilfgrün lackierten Einbauschrank mit integrierter TV- und Hifi-Technik und Wäscheabwurf wurden in Kastanie furniert ausgeführt. Der Boden ist mit einer betongrauen zementären Beschichtung versehen. Im angrenzenden Dusch-, Badewannen- und WC-Bereich sind die verschiedenen Funktionen durch klare und satinierte ESG-Gläser voneinander getrennt. Auch diese Arbeiten wurden vom Innenausbauer ausgeführt.
Den großen Büroraum im Dachgeschoss prägen die sichtbare Stahlkonstruktion und die Trapezbleche der Dachkonstruktion. Alle Einbauten sind in cremeweiß lackiertem MDF ausgeführt und unterstützen den lichten und offenen Charakter des Raumes mit grandiosem Blick auf die Stadt.
Annähernd alle Fenster und Öffnungen im Haus sind als raumhohe Dreh- oder Schiebetür-Elemente ausgeführt und verbinden somit den Innen- und Außenbereich fließend miteinander. Das Gebäude umgeben auf verschiedenen Ebenen Terrassen- und Balkondecks, welche mit massiven Bangkirai-Riffeldielen belegt sind. Bis zum Boden reichende Ganzglasbrüstungen ermöglichen einen freien Blick über Stuttgarts Talkessel.
Das vorgestellte Projekt zeigt anschaulich, wie komplexe Objekte unter Leitung eines kompetenten Architekturbüros und in Kooperation verschiedener Schreinereien erfolgreich verwirklicht werden können. Heinz Fink

Haus M
Entwurf und Planung: Bottega + Ehrhardt Architekten, Stuttgart Kücheneinbauten: Küchenkunst, Pfullingen Möbel und Einbauten: Schreinerei Schad GmbH, Stuttgart Büromöblierung: Schreinerei Schuster, Saarlach Türen, Schlafzimmereinbauten und Holzdecks: Schreinerei Ziegler GmbH, Schwieberdingen
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