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Reduzierte Optik

Gestaltung
Reduzierte Optik

Der Umbau des Geschäftslokals war ein markanter Schritt bei der Neupositionierung des Optikerladens Schürholz in Essen.Jörg Stauvermann vom Büro für Gestaltung Aalhai hat ein zeitgemäßes Gewand geschneidert. Die Schreinerarbeiten wurden von der Schreinerei netz. Essen ausgeführt.

Eine Planungszeit von zwei Jahren war notwendig, um Hausbesitzer und Vermieter vom Entwurfskonzept zu überzeugen. Vorhandene Installationen wurden demontiert, Wände und Teile der Fassade abgebrochen, um die Struktur aus den 60er-Jahren freizulegen und ein neues Ladenkonzept umzusetzen.

Weniger ist mehr
Eine weit verbreitete Optikermeinung besagt, man müsse alle Brillen, die man im Depot hat, auch zeigen. Wenn ein Kunde seinen Laden betritt, weiß der Optiker Jörg Schürholz, welche Brillen aus seiner Kollektion zu dieser Person passen. Also galt es, seine Kompetenz in Sachen Beratung in den Vordergrund zu rücken. Aalhai hat vorgeschlagen, nur charakteristische Brillen exemplarisch zu präsentieren. Der Rest verschwindet in großen, gut zugänglichen Auszügen. Vorbei sind die Zeiten, wo Brillenträger im Optikergeschäft mit zehn Gestellen gleichzeitig jonglieren müssen. Zentrale Elemente der Möblierung sind daher zwei Magazine für 800 Brillen- und bis zu 250 Sonnenbrillenfassungen.
Gestalterisch und organisatorisch gab es Probleme mit dem Z-förmigen Grundriss des Ladens, der nur 65 m2 Verkaufsfläche aufweist. Aus diesem Grund wurden die unterschiedlichen Bereiche (Verkauf, Beratung, Warten) deutlich voneinander getrennt und klare Bezüge geschaffen. Aus der verbauten Struktur sollte ein offener, transparenter Laden entwickelt werden.
Unterschiedliche Höhenlinien, die mit Tischen, Präsentationselementen und Durchgangshöhen korrespondieren, ziehen sich als Klammer durch den Ladenbereich. Der Fußboden aus dunkel geölten Eichendielen findet sein Gegenstück in der abgehängten Decke aus Gipskarton. Hinter der umlaufenden Fuge ist eine indirekte Beleuchtung montiert. So bekommt das verwinkelte Raumgefüge einen Zusammenhalt.
Im Kundenbereich sind alle Möbel in Eiche furniert und offenporig lackiert. Die Furnierrichtung verläuft horizontal, um die hohen Linien zu betonen. Das Furnier wurde sorgsam ausgewählt und zeigt keine wilde Fladerung. Die Türen und die Schubläden der Möbel haben Federschnapp-Verschlüsse, es gibt keine aufgesetzten Griffe.
Handwerkliche Handschrift
Als gelernter Möbelschreiner hat der Planer Jörg Stauvermann besonderen Wert auf handwerkliche Details gelegt, die von der Schreinerei netz. Essen vorbildlich umgesetzt wurden. An den Beratungstischen läuft das Furnier quer zum Tisch und verbindet somit optisch die Gesprächspartner. Im Büro, in der Werkstatt und im Untersuchungsbereich wurden die Möbel aus kunststoffbeschichteten Spanplatten, Stangengriffen aus Edelstahl und Arbeitsplatten aus weißem Trespa gefertigt. Hier lag der Akzent ganz auf der Funktionalität.
Durch die gute Organisation und die Beteiligung von nur vier Firmen, die zudem ortsansässig waren, konnte der knappe Zeitplan von vier Wochen für den ganzen Umbau eingehalten werden. Die Baukosten lagen bei 130000 Euro. Die im Vorfeld kalkulierten Kosten wurden damit um etwa fünf Prozent überschritten. JN
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