Das Thema Licht im Möbel ist ein Dauerbrenner. Was Zulieferer an neuer Lichttechnik auf den Markt bringen, inspiriert Meister und Gesellen zu illuminierten Stücken. Wir zeigen Beispiele aus Ebern, Köln und Garmisch-Partenkirchen.
Vorüber sind die Zeiten, wo einsame Halogenleuchten den Stolz auf das Gesellenstück symbolisierten und auf den Ausstellungen kaum ein Möbel ohne Kabel zu finden war. Die neue Lust am Licht findet einen subtileren Ausdruck. Illuminierte Möbel beleuchten seltener ihren eigenen Inhalt (also das Barfach oder die Vitrine) sondern inszenieren sich in ihrer räumlichen Umgebung. Die Kaltkathoden- und LED-Technik (vgl. dds 9/2004, S. 16 und dds 2/2004, S. 74) hat die Voraussetzungen dafür geschaffen. Aber auch die gute alte Mattscheibe kommt zu neuen Ehren. Wir haben ein Gesellenstück und drei Meisterstücke ausgewählt, die auf unterschiedliche Art mit Licht spielen. Das Meistertück von Andreas Grimm markiert ein besonders hohes Niveau. Die Lichttechnik erinnert an Trendsetter „eo“ von Interlübke. Hier lassen sich aus roten, blauen und grünen LEDs beliebige Farben mischen, die den transluzenten Korpus beleuchten.
Andreas Grimm hat zwei L-förmige Korpuselemente mit einer Glascheibe verbunden. Ein Raster aufgedruckter Keramikpunkte sorgt für Lichtbrechung auf der Fläche. Eine Verdichtung des Rasters ermöglicht die gleichmäßige Verteilung des ausschließlich von oben eingespeisten Lichts.
Die Glasscheibe teilt das Möbel in der Tiefe asymmetrisch. Sie bildet für die geöffneten Korpuselemente gleichzeitig eine illuminierte Rückwand.
Das Thema Raumteiler wird durch die quasi im Raum stehende Lichtfläche meisterhaft interpretiert. Das Stück ist exzellent verarbeitet. JN
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»Grisperl« – weniger ist mehr
