Raumfluss

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekt und Schreiner ließ Rohbau- und Innenausbauplanung Hand in Hand gehen. Es entstand eine Doppelhaushälfte mit offenen Grundrissen und raumbildenden Einbauten.

Für zwei Familien wurde im Ortszentrum in Denkendorf bei Stuttgart ein Doppelhaus konzipiert. Während die Gestaltung der linken Doppelhaushälfte konvetionellen Mustern folgt, wohnt das Ehepaar in der rechten Hälfte in einem offenen Raumkonzept. Die Architekten Stefanie und Stephan Eberding reagierten auf die relativ kleine Grundfläche von 6 x 14 m mit eine linearen Anordnung der Wohnfunktionen. Es entstand ein zusammenhängender langgestreckter Raum, der sich übereinander gefaltet auf vier Stockwerke verteilt. Lufträume verbinden je zwei Geschosse. Die Einbaumöbel übernehmen dabei raumbildende und raumübergreifende Funktionen. Geschickt wurden Stauräume hinter und unter Treppen sowie in der kniehohen Fensterbrüstung zur Dachterasse gewonnen. Der Badezimmerschrank sitzt in einem Erker in der Fassade. Besonders sind auch die Türen im Haus, sie verschwinden hinter Wandverkleidungen, liegen bündig in Schrank-fronten oder versperren als Zwei-Wege-Türe entweder WC oder Bad. Drei raumhohe Schiebetüren verschließen bei Bedarf den Wohnraum gegen Küche und Eingangsbereich, drei weitere das Bad im Obergeschoss gegen den Arbeitsplatz auf der Galerie. Die Einbauten im Haus sind in Rüster furniert oder in Le-Corbusier-Farben beschichtet.

Was im fertigen Zustand so harmonisch wirkt, ist das Ergebnis zahlreicher Gespräche während der Rohbauplanung zwischen den Architekten und der Schreinerei Karl Westermann, die die ideenreichen Entwürfe umsetzte. AG