Hier finden Sie den Detailbogen zum Kanzleiumbau im Denkmalschutz
Ziel des Umbaus war, eine für die Besucher der Kanzlei einladende Fläche zu schaffen, welche aber die gebotene Diskretion gewährleistet. Der kleinteilige denkmalgeschützte Bestandsgrundriss stand diesem Vorhaben entgegen – dennoch ist es den Architekten gelungen, den Besucherbereich als einen fließenden, zusammenhängenden Raum zu gestalten: Als Herz des Innenausbaus lenkt ein Raum-in-Raum-Element die Bewegungsabläufe und integriert zudem WC und Lagerflächen. Der außen markant mit rotem Wollfilz gepolsterte Kubus nutzt vorhandene Wandöffnungen und kommt letztlich mit nur einem Durchbruch aus, um den Eindruck des fließenden Raumes zu erzeugen. Er steht frei im Raum und ist scheinbar nur durch Glasfugen mit dem Bestand verbunden. Rundherum gliedern sich die Klientenbereiche der Kanzlei: der Empfang mit Wartebereich, Besprechungsräume und das Büro des Notars. In den hinteren Bereich, der für Publikum aus Datenschutzgründen nicht zugänglich ist, leitet ein Flur, der als natürliche Verlängerung des Hauptraums ausgebildet ist. Dort befindet sich neben weiteren Büros die Urkundenwerkstatt, formal an den Klientenbereich angelehnt. Die neuen Einbauten historisieren nicht, sondern entwickeln Eigenständigkeit aus einer zeitgemäßen Formensprache. Sie werden durchdrungen von der historischen Substanz, die in ihrer Eigenart bewahrt wurde und ablesbar bleibt. Die abgehängte Decke springt vor den Fassaden großzügig zurück, und lässt so den Blick frei auf den historischen Stuck. Entlang der Fassaden werden die tiefen Fensterlaibungen in Eiche durch vorgesetzte Einbauschränke gebildet. –JN

dds-Redakteur Johannes Niestrath
Mehr detailierte Innenausbauten: dds-Detailbogen Innenausbau