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Bei Denis Zezelj plant der Kunde selbst

Bei Denis Zezelj plant der Kunde selbst
Willkommen im Z-Shop

Bei Denis Zezelj plant der Kunde selbst. Der Schreinermeister bietet gleich drei Konfiguratoren und einen Online-Shop auf seiner Website. Doch damit der Prozess funktioniert, musste er zuerst die Abläufe in seiner Werkstatt optimieren. Sein Team belohnt er mit der Vier-Tage-Woche.

Ivan Zezelj war es, der 1994 die Schreinerei gründete, mit einem Mitarbeiter und 60 m² für den Maschinenpark. Zehn Jahre später, 2004, erfolgte dann der Umzug an den Hardtweg 12 in Remseck am Neckar. Jetzt übernahm Sohn Denis das Ruder der Schreinerei und Innenausbau Zezelj GmbH, die dann schon zwölf Mitarbeitende und auf 1500 m² einen modernen Maschinenpark umfasste. Später kam dann die erste eigene Z-Möbelkollektion hinzu. Denis Zezelj gibt sich selbstbewusst: »Wir sind ein ständig wachsender Betrieb mit einer großen Vielfalt an Lösungen und Produkten für unsere Kunden. Mit unserer Kompetenz in Sachen Holz können wir außergewöhnliche Projekte aus einer Hand realisieren.« Selbst eine 5-Achs-CNC-Maschine steht schon da. Ihr Potenzial wird aber nach Zezeljs eigener Einschätzung derzeit noch gar nicht voll ausgeschöpft.

Prozesse vor Digitalisierung

Schnell war die Idee für einen Online-Shop geboren. Zezelj, der bereits über entsprechende Vertriebs- und Marketingerfahrung aus einer anderen Branche verfügte, installierte die ersten Tools auf seiner Website, unter anderem von TrunCAD. »Der große Durchbruch blieb zunächst noch aus«, erinnert sich der Schreinermeister. »Die Anbindung der Maschinen war noch nicht so gut, sodass Zwischenschritte notwendig waren.« Er rät: »Bevor es online mit individuellen Möbeln losgehen kann, müssen erst mal die internen Prozesse stehen.« Das beginnt bei kontinuierlichen Marketingaktionen und endet bei sauberen Schnittstellen vom Online-Konfigurator bis zur Maschine und schließlich bis zur Rechnungsstellung. Auch die Implementierung der gängigen Bezahloptionen darf nicht vernachlässigt werden, wenn das Privatkundengeschäft erfolgreich und effizient sein soll«, lautet die Erfahrung von Zezelj. »Im Grunde müssen wir Schreiner im positiven Sinne wie ein Konzern agieren, um die Kundenerwartungen zu erfüllen. Kunden wollen Waren!«

Geeignetes Personal für diese Aufgaben ist aber für ein Handwerksunternehmen schwer zu finden. »Wir haben noch Mitarbeitende, die erst spät in die Digitalisierung eingestiegen sind«, beschreibt Zezelj die Personalsituation. Aktuell beschäftigt er 17 Personen, darunter vier Auszubildende, die er entsprechend der besonderen Bedürfnisse seiner Unternehmensstruktur qualifiziert. Mit einem weiteren Thema ist Zezelj Vorreiter in der Branche: Bei ihm gilt seit Juli 2023 die Vier-Tage-Woche: Montags bis mittwochs werden 10 Stunden gearbeitet, donnerstags dann noch 8,5 Stunden, sodass in Summe eine ganz normale 38,5-Stunden-Woche geleistet und bezahlt wird. Freitags ist der Betrieb geschlossen. »Das Konzept testen wir jetzt bis Jahresende. Die Resonanz ist erklärungsbedürftig, aber gut«, zieht der aufgeschlossene Unternehmer eine erste Zwischenbilanz. Manchmal machen die Mitarbeitenden am Freitag nun gemeinsame Fahrradtouren oder nutzen den Tag anderweitig sinnvoll.

Nachhaltig im Netzwerk

Hilfe bei der Digitalisierung seiner Abläufe bekam Zezelj sowohl von Software-Herstellern wie auch aus dem Meisterteam-Netzwerk, wo sein Unternehmen Mitglied ist. Zezelj besucht regelmäßig Marketing-Kongresse und beobachtet Trends in anderen verbrauchernahen Märkten. Eine Beratung durch die Experten vom Meisterteam führte schließlich zur Implementierung der Software SWood aus dem Hause SolidWorks.

Innerhalb der Meisterteam-Betriebe ist die Zezelj GmbH als Zulieferer von Massivholztischen und -betten gelistet. Er produziert diese FSC- und PEFC-zertifiziert. Die Frage, warum er Mitglied im Meisterteam sei, beantwortete Denis Zezelj einstmals auch mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit: »Das finde ich sehr interessant und wichtig. Für mich war klar: Ich mache in der Modul-Gruppe mit, in der es darum geht, Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden und nach ökologischen Standards zu arbeiten. Das müssen wir gegenüber Interessenten noch mehr deutlich machen.«

Vorauswahl online treffen

Um seinen Kunden ein Maximum an Informationen und an Transparenz zu bieten, setzt Zezelj seine Website und den Shop mit den Konfiguratoren ein. Ruft ein Interessent in der Schreinerei an, führen seine Bürokräfte diesen zunächst auf die Website und dort zum jeweiligen Konfigurator. Hier gibt es einen TrunApp-Möbelkonfigurator, den Kneer-Süd-Fenster Haustürenkonfigurator und einen 3D-Küchenplaner. Insbesondere Unentschlossene finden so Orientierung zu den gestalterischen Möglichkeiten, üblichen Holzarten, Aufwand und Kosten. »Wer danach mit einem Auftrag zu uns kommt, meint es ernst«, beschreibt Denis Zezelj einen der Vorteile dieses Vorgehens. An dieser Stelle übernimmt der Chef dann selbst. Es folgen die übliche Beratung in der Ausstellung und ein Termin vor Ort. Wenn auch der Shop inspiriert, sind am Ende meist Individuallösungen gefragt. »Mit unseren erfahrenen Schreinern und modernen Produktionsmöglichkeiten haben wir noch jeden Wunsch umsetzen können«, blickt Denis Zezelj optimistisch in die Zukunft. –CG


Steckbrief

Schreinerei: Zezelj GmbH
71686 Remseck am Neckar
www.zezelj.de

Verbundgruppe: Meisterteam LGF GmbH & Co. KG
21149 Hamburg
www.meisterteam.de

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